Ich nutze das Gerät als Zweit-/Drittgerät für Auftritte, wo es darauf ankommt, dass man ohne viel zu verkabeln und mit möglichst minimalem Aufwand die Musik auf die Bühne kriegt. Ausserdem im Probenraum, weil ich mein Hauptgerät oft nach den Auftritten in dem Theater lasse, wo wir immer wieder auftreten, und es mir zu lästig ist, dieses immer wieder abzutransportieren.
Dazu sagen muss ich noch, dass ich Musiker in einem Kabarett bin, also anders als in einer Band bei uns die Texte im Vordergrund stehen. Die musikalische Begleitung machen wir durch Keyboarder/Gitarrist/Bassist und (manchmal) von mir eingespielte Drum-Playbacks. Auch wenn wir manchmal richtig geil losrocken, liegt das Schwergewicht letztendlich nicht komplett auf der musikalischen Darbietung. Dennoch versuchen wir, hier möglichst perfekt zu sein. -
Normalerweise stehe ich mit einem Nord Stage 2 oder dem neueren Nord Electro 5 auf der Bühne. Das kleine Roland Combo- Gerät hat den Vorteil, dass ich hier dieselben Soundsparten Orgel, Piano und Synthesizer vorfinde, vielleicht qualitativ nicht 100% so ausgefeilt wie die Nord-Geräte, aber im Kabarett-Kontext reicht es und dafür hat man es schnell mal unter den Arm geklemmt und insofern ist es ideal für Gigs, wo wir nur statt der üblichen 2 Stunden ein kleines Set von 15 min oder so spielen, da kann man viel entspannter sein, da die ganzen Auf- und Abbauten nicht so aufwendig sind. Man kann da viele Kabellagen sparen, wenn man den Combo und den Verstärker auf Batterie laufen lässt (vorausgesetzt, man wird noch über PA abgenommen).
Hinzu kommt, dass wir hin und wieder Schlagzeug-Playbacks verwenden, hierfür muss ich bei den Nord-Geräten immer ein Abspielgerät mitnehmen und brauche dann auch gleich wieder einen kleinen Mixer zum Austarieren der Lautstärken, im Roland Combo schiebe ich einfach nur einen USB-Stick ein und kann das alles in einem Gerät "händeln".
Wie gesagt, die Sounds haben natürlich nicht die Qualität wie bei den Nord-Geräten, aber für mich und diese erwähnten Kurzauftritte reicht es. Da wir unsere Instrumente auch oft in dem Theater lassen, wo wir monatlich mehrmals auftreten, ist der Roland Combo auch ein ideales Zweitgerät für den Probenraum zwischendurch.
Wermutstropfen Nr. 1: Es fehlt oft eine Oktave, ich splitte häufig das Gerät, um bestimmte Orchestersounds nachbilden zu können mit Bläsern und Orgeln etc., da fehlt dann manchmal der Platz auf der Tastatur... Aber Schwamm drüber. Kann man sich mit arrangieren.
Was mich als Einziges wirklich ärgert (Wermutstropfen, nein -fass Nr. 2) an dem Gerät ist die (typisch Roland) "rutschige" Tastatur. Ich hatte mich in der Vergangenheit schon öfters von Roland-Geräten getrennt, weil die so komische Tastaturen in ihre Geräte bauen. Hier ist es aber sehr extrem: Die ganze Tastatur ist wieder einmal total glattpoliert, man rutscht mit den Fingern extrem darauf herum und ab, und vor allem die schwarzen Tasten sind irgendwie zusätzlich dazu seitlich abgeflacht und haben so ein halbrundes Profil, ich weiß nicht, wer das designet hat ! Zwecks Abhilfe (es ist nämlich wirklich anstrengend, schwierigere Sachen da immer drauf hinzukriegen) habe ich mir schon überlegt, da auf die schwarzen Tasten zumindest Isolierband draufzukleben, damit man mehr Halt hat oder die schwarzen Tasten mit grobem Schmirgelpapier aufzurauen, aber das könnte natürlich bewirken, dass Staub vom Aufrauen in das Innere gelangt und dort Schaden anrichtet. Letztlich muß man sich (positiv denken !) immer sagen, dass man ein Stück, das man auf dem Roland Combo spielen kann, sicher auf dem Nord Stage hinkriegt, also die Herausforderung annehmen.
Resümierend bin ich doch recht zufrieden und finde das Gerät für meine Zwecke auch ungemein praktisch, würde es immer wieder kaufen. Aber man sollte - wie erwähnt - immer ein etwas besseres Gerät noch in der Hinterhand haben.