Allen meinen Schülern verordne ich diese Saiten, deren klarer, leuchtender Klang nicht zu überbieten ist. Selbst gruseligen Aldigitarren verleihen sie eine erstaunliche Brillianz. Sie nehmen grenzwertig zu hohes Stimmen nicht übel, bei inzwischen über 100 aufgezogenen Sätzen gab es noch keine einzige gerissene Saite! Die Dehnfähigkeit hat aber auch den Nachteil, dass es länger braucht, bis sich neue (Diskant-)Saiten stabilisieren. Die ausgewogen satte Klang der Basssaiten ist über Monate sehr gut, die optische Haltbarkeit lässt allerdings bei Schweißfingern schnell nach (nach dem Spielen unbedingt trocken wischen!).
Das Aufziehen ist allerdings eher was für Profis. Da die Diskantsaiten sehr dünn und glatt sind, rutschen sie einfach durch, egal wieviele Schlaufen man legt. Nicht die feine englische Art, aber die e-Saite kriegt bei mir einen Knoten. Dafür lassen sie sich auch von Anfängern leicht und schmerzarm greifen.
Die durchscheinend roten, nur locker mit Stahl umwickelten Enden der Basssaiten sollen laut Hersteller am Steg befestigt werden, ich ziehe sie aber bewusst anders rum auf. Man bekommt ansonsten eine Sollbruchstelle, weil der gesamte Zug direkt auf den dünnen Nylonfäden liegt, das kann nicht Sinn der Sache sein.
Die Intonation stört es nicht, die im übrigen ziemlich gut ist und beim Stimmen kaum "wohltemperierte" Kompromisse erfordert.
Ich selbst spiele diese Saiten seit Jahren auf meiner spanischen Ruiz Segura und hoffe, sie bleiben noch lange im Savarez-Programm.