Das Schaller-Floyd Rose-Vibrato und nicht Tremolo, wie es seit der Vertauschung der Begriffe durch Leo Fender oft fälschlich genannt wird, vom Typ I 370 CR kaufte ich zwei Mal zur Aufwertung zweier Fender FR Strats. Dies war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg: Die vom Original abweichende Schaller-Konstruktion bietet auch bei "lang" eingestellten Saiten, typisch E6 und G3, einen weiten Verstellbereich der Feinstimmer ohne Verstemmen der Klemmbrücke mit der Grundplatte. Der Block ist ein wenig lang - Schaller bietet 37 mm, 42 mm und 47 mm wie bei dem von Thomann verkauften Teil -, passt aber ohne Konflikte mit der Bodenplatte und gestattet die Verwendung von nun vier statt wie vorher fünf Göldo-Standard-Federn bei einem Saitensatz von .010" - .046".
Die höhere Masse und die steifere Konstruktion dürften für den hörbar dichteren Ton und das eindeutig verlängerte Sustain verantwortlich sein. Hinsichtlich der Ansprache beim Anschlag und der Tonentfaltung kommt das System einer Gitarre mit fester Saitenhalterung sehr viel näher als das Original. Die Wirkung lässt sich äußerst feinfühlig dosieren, von leicht schimmernden Tönen bis zur Tauchbombe. Die Stimmstabilität ist hervorragend. Da kann eine Gitarre mit fester Brücke kaum mithalten, von sämtlichen Vibrato-Systemen (oder was sich so nennt) mit nicht doppelt geklemmten Saiten einmal ganz abgesehen.
Zur Montage musste die bassseitige Aussparung des Schlagbretts bei einer der beiden Fender FR Strats etwas weiter gefeilt werden, weil im Unteschied zum Original Floyd Rose-Vibrato das Schaller-Teil beiderseits die gleiche Breite besitzt. Bei der anderen ist für gleiche Saitenlage das Vibrato etwas höher eingestellt; dennoch werde ich das Ausfeilen beim nächsten Saitenwechsel aus optischen Gründen nachholen.