Eins vorweg: Das hier ist meiner Ansicht nach der beste Violin-Tonabnehmer der Welt. Was nicht heißt, daß er die Rundum-Glücklich-Lösung darstellen könnte, aber das hier ist so gut wie es derzeit wird, getestet seit etwa zwölf Jahren auf Bühnen und im täglichen Proberaum.
Der Reihe nach. Der erste große Vorteil: Flexibel ein- und ausbaubar. Ich benutze je nach Gig drei verschiedene Hauptinstrumente; mit ein bißchen Feilen an den Stegen kann ich denselben Tonabnehmer für alle verwenden.
Der zweite große Vorteil: Der Sound. Da kann kein reiner Piezo mithalten, der Schertler Stat liefert sehr soliden Grundsound, der viele von den kleinen Details, die die Geige ausmachen, mitnimmt. Sogar Chops werden halbwegs übertragen. Der einzige vergleichbar gute Sound kommt vom fest zu installierenden LR Baggs. Im allergrößten Notfall kann man sogar direkt aus dem Preamp in eine DI, ohne daß der Tontechniker einen Herzanfall bekommt.
Mit Effekten: Kein Problem. Manchmal muß man die EQs etwas speziell einstellen, aber das Signal macht keine Probleme.
Was nicht mitkommt, sind (natürlich) Streichgeräusche und ein gewisser Anteil in den Höhen. Mein Setup mischt deswegen den Schertler Stat mit einem Instrumentenmikro, was dem Klang der Geige am ehesten gerecht wird, ohne zu feedbackanfällig zu sein. Nur mit EQ bekommt man die Höhen kaum hineingemischt. Was hilft, ist der abgestimmte EQ auf den meisten Schertler-Amps (ich spiele einen alten David).
Größtes Problem: Das Verbindungskabel. Zu lang, um nicht hängenzubleiben, zu kurz, um den Preamp am Boden liegen zu haben; der Stecker zum Tonabnehmer ist abwechselnd zu fest und zu locker.
Zweitgrößtes Problem: Die Preise. Ja, Schweizer Währung, OK. Aber das rechtfertigtnicht so richtig die 60 Euro für ein Kabel oder das lustige Detail, daß der Gürtelclip zum Preamp extra bestellt werden muß. Es ist sehr gute Technik, die darf auch Geld kosten, aber nicht willkürlich, bitte.
Insgesamt: Große Kaufempfehlung!