Mit dem MK4 stellt Sennheiser sein erstes Großmembrankondensatormikrofon für Studioaufnahmen vor. Seine feste Nieren-Richtcharakteristik prädestiniert es für Aufnahmen von Gesang und akustischen Instrumenten. Sennheiser setzt bei diesem Mikrofon auf eine 1"-Echtkondensatorkapsel, die auch in das firmeneigene Gesangsmikrofon e 965 verbaut wurde. Die Echtkondensatorkapsel hat sich bereits bei vielen Live-Veranstaltungen bewährt. Das in Deutschland hergestellte MK4 punktet zudem mit einem besonders niedrigen Eigenrauschen, durch das es sich auch für leise Klangquellen sehr gut eignet. Diese Ausstattung macht das MK4 zum preisgünstigen Allrounder für hochqualitative Studioaufnahmen.
Da es beim MK4 keine Bedienelemente gibt, können es auch Musiker ohne Tontechnikvorkenntnisse erfolgreich nutzen. Berücksichtigen sollte man allenfalls die notwendige Phantomspeisung von 48V, die an einem Mischpult oder einem Audio-Interface eingerichtet werden muss. Die Einsprechrichtung ist dank abgeschrägter Vorderseite und dem Polar-Patterns-Aufdruck leicht zu erkennen. Die Membran des MK4 ist 1″ groß und verfügt über eine 24-karätige Goldbeschichtung. Der Frequenzumfang, in dem die Signale verarbeitet werden, liegt zwischen 20Hz und 20kHz. Der Pegel am XLR-Ausgang des MK4 ist äußerst stark, wodurch das Signal ohne Verluste von einem Mischpult oder einer DAW weiter verarbeitet werden kann.
Das MK4 hilft beim Anfertigen von schnellen und hochqualitativen Aufnahmen. Es eignet sich aber nicht nur für professionelle Tonstudios, sondern auch für das Homerecording. Die Mikrofonkapsel befindet sich in einem robusten und nickelveredelten Metallgehäuse mit schwarzem Kunststoffaufsatz. Aus akustischer Sicht ist der zweilagige Mikrofonkorb recht offen, was einen resonanzarmen und klaren Klang herbeiführt. Wer Trittschall fürchtet, sagt ihm mit der optional erhältlichen Mikrofonspinne MKS 4 erfolgreich den Kampf an. Das Eigenrauschen des MK4 ist mit 10db(A) niedriger als das eines jeden Raumes – so zeigt es sich auch flexibel bei der Aufnahme von leisen Klängen für Sounddesign und Foley.
Im Juni 1945 gründete Prof. Dr. Fritz Sennheiser das Laboratorium Wennebostel, welches anfänglich Messgeräte produzierte. 1945 durch Siemens beauftragt, entwickelte das junge Unternehmen das Mikrofon MD-1, das im Jahr 1946 auf den Markt kam. Nach der Entwicklung weiterer Mikrofone wurde das Unternehmen 1958 in Sennheiser electronic umbenannt. Zwei Jahre später stellte Sennheiser das dynamische Mikrofon MD 421 vor, das bis heute produziert und von vielen nach wie vor sehr geschätzt wird. Durch weitere Top-Entwicklungen wie beispielsweise dem Kopfhörer HD 414 und dem Mikrofonklassiker MD 441 konnte das Unternehmen international überzeugen, sodass Sennheiser heute einer der führenden Hersteller für Mikrofon- und Kopfhörersysteme ist.
Ist die Schallquelle nah am MK4 positioniert, tritt der Nahbesprechungseffekt ein: Tiefere Frequenzen kommen prägnanter zum Vorschein, weil eine Druckdifferenz zwischen Vorder- und Rückseite der Membran entsteht. Der eigentliche Frequenzgang des MK4 ist größtenteils linear. Abweichungen fallen dabei mit bis zu 2dB eher gering aus – vor allem um den Bereich von 2kHz, was dem MK4 seinen eigenen Charakter verleiht. Mit diesen speziellen Eigenschaften des Frequenzgangs bietet sich das MK4 zur Aufnahme einer großen Bandbreite von Instrumenten an. Wer möchte, platziert es also direkt vor der Akustikgitarre oder einem E-Gitarrenverstärker. Auch Perkussion nimmt das MK4 effektiv auf, da dank des hohen Grenzschalldruckpegels von 140 dB auch laute Signale verzerrungsfrei bleiben.