Shure SE535-CL

Ich habe die Shure SE535 als Bassist gekauft.
Die Hörer werden mit einer großen Sammlung verschiedener Ohrpassstücke (+ einer Vielzahl an Kupplungen und Steckern) geliefert. Da sollte für jedes Ohr etwas dabei sein. Die (passive) Geräuschisolation des SE535 ist erstaunlich. Sie sind deshalb auf jeden Fall nicht für Personen geeignet, die sich erhoffen, mit den IEM-Hörern noch ausreichend Live-Atmosphäre (Publikum/Atmo/Gespräche mit Kollegen) mitzubekommen, denn davon bleibt nicht mehr viel übrig -- und das soll ja auch so sein.

Der Hörer und die Ohrpassstücke sind allesamt sehr gut verarbeitet. Da 'kantet' nichts.

Die Kabelverstärkung zur Fixierung hinter den Ohren ist an sich zweckmäßig und gut verarbeitet. Durch die Drehkupplung am Hörer neigt das geformte Kabel allerdings dazu, beim Einsetzen der Hörer vom Ohr wegzukippen. Das erschwert das Einsetzen mit einer Hand und ist live deshalb ungünstig.

Tiefe Frequenzen (Bassgitarre/Kick) werden nach feinen EQ-Einstellungen gut und druckvoll wiedergegeben. Die Mitten sind für meinen Geschmack zu dominant, da kann man aber leicht mit EQ gegensteuern.

Wer sich die Zeit nimmt, seinen Mix entsprechend im Detail auszupegeln und die EQs anzupassen, kauft mit den SE535 Hörer mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis und ausreichend Tiefenpotential, die nochmal eine deutliche Tiefen-Schippe auf die SE425 drauflegen.

Gleich vorweg: Ich war auf der Suche nach einem Ersatz für meinen Ultimate Ears Triple.fi - also einem Allrounder - einem Kopfhörer, der fürs Musikhören wie für Monitoring taugt, also ausgewogen klingt. Das ist mit dem SE535 nicht zu haben: Er hat einen wunderbar transparenten Sound in den Mitten und Höhen, klingt räumlich und angenehm. Leider fehlt im der Bass *gänzlich* und ... nein, ich bin kein Bass-Fetischist, im Gegenteil. Ich mag eher "analytische" Kopfhörer, aber eine Bass Drum ohne Punch, ein Bass, der nach Gitarre klingt? Das geht für mich leider gar nicht. Aber Klang ist subjektiv. Das K.O.-Kriterium für mich ist die Handhabung des SE535: Der Tragekomfort ist prima, wenn (!) das Ding mal sitzt. Da die Kabel aber drehbar sind, ist das eine sehr nervige Fummelei und schon gar nichts für stressige Situationen, in denen es schnell gehen soll. Nett gedacht, schlecht gemacht.

Ich habe bislang den SE215 in einer vom Akustiker angepassten Silikon-Otoplastik getragen, war recht zufrieden, nuin gut, ein guter Kopfhörer klingt besser.
Deshalb dachte ich, ich gönne mir etwas Gutes und habe den SE535 bestellt. Der passt exakt in die Otoplastik, da er das gleiche Gehäuse wie der SE125 hat.
Vom Sound war ich enttäuscht. Trotz optimaler Anpassung so gut wie keine Bässe, flach. Die Mitten und Höhen gut, gute Auflösung und Staffelung, aber ohne Bässe? Für mich nicht zu gebrauchen.

Der SE215 hat da im Bassbereich wesentlich mehr drauf.
Ich fahre meine Hörer immer flat ohne Bass- und Höhenanhebung (Badewanne), da ich sowohl beim Hören von Musik als auch als Inear das Analytische brauche. Wie gesagt, optimale Anpassung und kein Bass, dazu ist er viel zu teuer.

Schade, geht zurück...