Es gibt ein vollständiges Drumkit aus diesem Paket kostenlos, quasi als Demo. Dieses hatte mir so gut gefallen, dass ich das Programm gekauft habe. Ich würde es nicht wieder kaufen. Die Samples sind sich alle zu ähnlich, das scheint an der Produktion zu liegen. Die Samples tragen einfach zu deutlich den "Stempel" ihres Machers, Steven Slate. Sie sind durchaus sehr sauber, differenziert und hochaufgelöst (24 Bit). Dafür fehlt es an Individualität und Charakter, dazu klingen die Samples alle etwas zu stark durch den Kompressor gejagt. Es sind unzählige Kits dabei, die sich auch frei kombinieren lassen, aber letztlich klingt ein Vintage-Kit zu ähnlich wie eines der modernen Rock- und Metal-Kits. Da helfen auch die vielen Möglichkeiten der Sample-Bearbeitung nicht. Hinzu kommt, dass es keine unterschiedlichen Room-Sounds gibt und keine Effekte, wie Delay, Reverb, Phaser, Kompressor etc.. Rückblickend hätte mir das eine Freeware-Kit gereicht, damit lassen sich tolle modern klingende Rocksounds machen, der Rest der Vollversion war für mich dann kein wirklicher Mehrwert mehr. Daher mein Titel "One Trick Pony" für diese Rezension.
Ganz großer Minuspunkt ist für mich die chaotische Midi-Sammlung, die nach Stilrichtungen sortiert Midi-Drumfiles zum Einbinden in eine DAW beinhaltet. Guter Ansatz, aber schlecht umgesetzt. Die Files sind sinnfrei geordnet, folgen keiner Songstruktur und klingen irgendwie alle ziemlich ähnlich gespielt. Ich konnte bislang kaum einen straight eingespielten Rhythmus à la Phil Rudd finden.
Ich habe erst nach dem Kauf die Möglichkeiten von Toontracks EZDrummer 2 und SD3 kennengelernt. EZDrummer 2 ist zwar nur in 16 Bit aufgelöst, klingt aber offener und natürlicher. Nicht zuletzt wegen Toontracks hervorragender Midi-Sammlungen und Songwriting-Tools habe ich für SDD5 praktisch keine Verwendung mehr.