… der Legende Soldano SLO 100
Bei fast gleichem Äußeren (abgesehen vom kompakteren Format und 9 kg geringerem Gewicht), nahezu identischer Ausstattung (der Effektweg ist beim SLO 30 nicht im Level regelbar) ist der äußerlich größte Unterschied zum SLO 100 neben dem um ein Drittel niedrigeren Preis die Leistung: 30 W statt 100 W.
Wie klingt’s denn nun? Einfach nur leiser?
Grundsätzlich sind die SLO-Gene nicht zu leugnen, das Zerrverhalten ist dem des großen Bruders sehr ähnlich.
Unterschiedlich ist jedoch der Frequenzgang: der SLO 30 hat eine Mittennase bei ca. 1 kHz, außerdem sind die Tiefmitten (unnatürlich) geboostet. Das hat leider ein bisschen was von 80er-Jahre-Autoradio mit eingeschalteter Loudness-Taste. Grundsätzlich kommt der SLO 30-Klang komprimiert daher.
Für manch Einen mag das ein Kaufkriterium sein, in einer Metalband setzt sich der Kleine eventuell genau deswegen besser durch. Ich verbinde SLO eher mit Mark Knopfler („Darling Pretty“, das Album „On Every Street“ etc.). Diese edle klangliche Eleganz des SLO 100 hat der SLO 30 nicht in dem Maße. Insgesamt klingt der SLO 100 in allen Belangen irgendwie „größer“, souveräner als der SLO 30.
Für mich muss es daher der SLO 100 sein. Ob dessen Preis angemessen ist, muss jede:r für sich entscheiden. Unabhängig vom Preis wird es allerdings schwierig sein, einen Amp dieser Güte zu finden.
Das Preis-Leistungsverhältnis des SLO 30 sehe ich etwas kritischer. In dieser Preisklasse gibt es sicherlich Alternativen, die in Summe besser/souveräner als der Soldano klingen; und ein gebrauchter Soldano Hot Rod 50+/100+ ist für Manchen vielleicht die bessere Wahl als der SLO 30.