Mein Set-up:
Ich spiele Gitarre.
Steelstring und klassisch, mit Nylon. Oder auch mal Jazzgitarre.
Alles instrumental ohne Gesang.
Ich habe mir das Notepad-8FX gekauft, um mit minimalem Transportaufwand irgendwie "alles dabei zu haben".
Ist voll aufgegeangen !
Trotzdem fange ich jetzt mal mit einer Menge Kröten an, die zu schlucken sind:
- davon dass 3 Effekte an Bord sind, sollte man sich nicht allzu viel versprechen, da nur ein einziger Parameter - von bis zu allen drei Effekten gleichzeitig - zu kontrollieren ist. Naja ...
- der Chorus klingt meiner Meinung nach grauenhaft. Es sei denn, man will genau DIE verbaute Einstellung haben.
- das Delay alleine macht einen brauchbaren Eindruck, ich brauche es aber eher nicht.
- mit dem Karaoke Modus kann ich irgendwie nichts anfangen.
- der Reverb klingt mit kleinen Einstellungen (wie im Manual beschrieben) extrem nach Zimmer, und dreht man weiter auf, dann wird es zur Halle, aber der Nachhall gleichzeitig leider sehr lang.
- naja, es gibt Geräte die weniger rauschen .....
- die Potis sind garantiert nicht mit dem Gehäuse verschraubt, also sollte man nicht mal so eben 'ne Colaflasche drauf fallen lassen. Dann ist sofort Schluss mit lustig.
Aber: "Hallo ? Für so einen Preis geht das alles in Ordnung ! "
Das Gerät ist mit Sicherheit für den Wohnzimmerbetrieb oder die vorsichtige Mitnahme konzipiert und will auch so behandelt werden!
Also was jetzt ? Wieso habe ich das Ding mit 5 Sternen bewertet ?
Ich wollte ein Gerät, dass ich auch mal mitnehmen kann, vorausgesetzt, dass man es angemessen behandelt. Und mir kommt es auf einen guten Reverb an, ohne ein separates Gerät aufbauen und mit Strom versorgen zu müssen !
Einen Reverb, der nach "Halle" kingt, aber nicht nach einem Dom! Was macht man also ? Man dreht den Effekt am Master recht weit auf, dass es riesengross wird und eingentlich viel zu viel hallt. Aber das kann man mit dem FX send dann auf SEHR brauchbare Grössen einstellen ! Muss man halt ein wenig probieren ... :-)
Da steht irgendwo "Lexicon" drauf und das ist glaubhaft !
Bin mit den Resultaten inzwischen sehr zufrieden !
Habe also in erster Linie den ersten Kanal verwendet, der eine Impedanzumschaltung hat, um eine Gitarre direkt einstöpseln zu können.
Der Sound hat mich mit allen meinen Gitarren überzeugt.
Richtig gut wird es dann, wenn man noch ein wenig Spielzeug hat.
Ich habe mein AKG ATM 450 (Kondensator Mic, Phantoneinspeisung am Mixer ist permanent an) an den Mikroeingang 2 angeschlossen. Tadellos !
Mikrofon-Wiedergabe von A-Gitarre; habe aber auch mal mit der Klarinette reingeblasen. Sehr gut :-)
Noch geiler wurde es, als ich am 2. Mikrofoneingang meine Fishman Platinum Gitarren Di Box angeschlossen habe. Ab hier klingt das Set-up, als hätte es ein Mehrfaches gekostet !
Wiedergabe über Mackie CR4 BT.
(Übrigens ist alles zusammen ne "Wohnzimmer PA" sehr kleines Geld....)
Ausserdem klingt es auch immernoch überzeugend, wenn ich aus den Master Ausgängen auf meine beiden Bose L1 gehe :-)
Fazit: für DEN Preis gibt es wohl nichts, das so transportabel ist, brauchbare Vorverstärker hat und in einem drin noch ein brauchbares Delay und einen ansprechenden Reverb bietet (wenn man denn erst mal rausgefunden hat, wie man ihn am besten einstellt)!
Verwendung mit Tablet (iPad Pro) ist übrigens gescheitert weil das Gerät "mehr Saft" benötigt.
Bleib' ich also auf der analogen Schiene !
Aber akustische Gitarre (Nylon oder Steel) oder ne Jazzgitarre klingen an unterschiedlichen Verstärkeranlagen so gut, dass das Ding meiner Meinung nach in seiner Kategorie die beste Lösung ist!
Haste mit nur einem Gerät als kleinste denkbare Soundzentrale nämlich immer "alles dabei" ;-) !
P.S.Und für ein "langes Leben" unbedingt immer vor Staub schützen und daran denken dass ALLE Regler offenbar lediglich auf die Platine gelöstet sind