Viel mehr kann man in einen kleinen Bodentreter nicht einbauen. 10 Frequenzbänder, die untenrum mit 31 Hz Mittenfrequenz schon für Kirchenorgeln interessant werden und für Gitarrist und Bassist eh alles abdecken. Man kann einzelne Frequenzzüge sogar Richtung Parametrischen EQ ändern und sämtliche Arbeit, also wirklich alle geänderten Parameterchen in eines der 128 Presets speichern.
Anders als bei vielen anderen Geräten braucht man weder PC noch Midi-Controller, um auf alle 128 Presets zuzugreifen. 4 liegen im rotierenden Direktzugriff über einen Taster wie bei anderen SourceAudio-Geräten, und die anderen erreicht man via Drehknopf und Select, wobei das Preset numerisch im LED-Display angezeigt wird. Das ist wirklich cool und das wünsche ich mir bei diversen anderen Kistchen für die Zukunft auch.
Was ich aber überhaupt nicht verstehe: Um die hauseigene Neurosoftware mit Tablet oder Smartphone nutzen zu können, braucht man eine Kabelverbindung. Um gar iPad oder iPhone anzuschließen, muss man sich dazu auch noch das Photo-Connection-Kit extra kaufen. Kein Bluetooth, kein WLAN, wobei Letzteres bei einem nur per Netzteil betreibbaren Gerät auch im Hinblick auf Stromverbrauch kein Thema wäre. Hier versteh ich nicht, was den Innovationsschwall der Entwickler gebremst hat.
Kurz noch was zum Thema Netzteil: Im ersten Anlauf fand sich ein fieser Pfeifton in der Rig-Kette. Mein klassisches Allheilmittel, nachträglich aufklipsbare Ferrit-Perlen (-Umhüllungen) auf die Zuleitung vom Schaltnetzteil zu packen, hat nur wenig geholfen. Es zeigte sich, dass das Netzteil des davor sitzenden Gerätes (Blackstar HT Dual) von seinem Netzteil zu viel Pfeifen eingefangen hatte und das im Signalweg weiterreichte. Ferritperlen auf seiner Netzteil-Zuleitung haben das Problem dann gelöst.
Dann noch eine persönliche Erfahrung, die vielleicht hilfreich ist: Es ist toll, wenn man 8 Gitarren hat, die man über vorbereitete Presets einfach an den Amp anpasst. Vielleicht noch jeweils eine zweite Variante, die die Höhen vom TubeScreamer etwas dämpft. Das ist auch alles toll, wenn man das zügig auf der Bühne hinkriegen muss und dazu idealerweise dann doch einen Midi-Controller einsetzen kann. Aber: Wer das "mal eben" am Desktop im Homestudio geradeziehen will, der braucht das nicht. Ich habe bei mir festgestellt, dass ich mit einem Griff alle Regler meines Boss GEB-7 in Sekundenbruchteilen dahin habe, wo ich sie haben will. Daran hat der Umstieg vom SourceAudio Programmable EQ mit nur 4 Presets, die in der Tat vorn und hinten nicht reichen, auf dieses Gerät nichts geändert. Schade, ich liebe Hightec, aber an mich ist das hier verschwendet.