Nach viele Stunden der Internetrecherche von Bewertungen, Empfehlungen, Warnungen und Voodootheorien habe ich letztendlich anhand von Datenblättern entschieden was ich meinen Mesa Boogie Mark 5 /25 zukünftig spendieren werde. Nachdem Sovtek als Mesa Boogie gelabelt und mit dem Zauberwort "gematcht (Paar selektion)" fast 3x so teuer verkauft werden, war ich doch sehr auf die "reine" Sovtek-Röhre gespannt. Wer den Amp kennt weiss, dass hier der Arbeitspunkt/Bias fix, also nicht einstellbar ist. Was kann also passieren?
Solange die Röhre innerhalb der im Datenblatt angegeben Parameter arbeitet, ist alles gut. Tut sie das nicht, ist sie schlichtweg defekt/ausschuss/verbraucht und das kann letztendlich jede Röhre treffen, egal welcher Hersteller und wie teuer.
Also, alte Mesa-Röhren raus neue Sovtek-Röhren links und recht markiert und eingesetzt. Power ON und beobachten...
(Um die Aufwärmphase zu überbrücken...: Liebes Thomann-Team, einen Tipp an's QM. Wenn ICH Röhren zusammen mit einem Multicore verschicke müsste, würde ich diese vor dem schweren Multicore schützen, in dem man den Versandkarton auspolstert. Hier war leider nichts dergleichen geschehen.???
Die Hüllen der Röhren waren zerdrückt und die Röhren rollten lustig im Paket umher. Die Getterbeschichtung war zum Glück noch intakt und die leicht zum Teil verbogenen Anschlussstifte konnte ich wieder korrigieren... Ich weiss, das könnt ihr besser ;)
Nach 2-3 Minuten die Hochspannung eingeschaltet und mit ebeneinersolchen die Röhren beobachtet. Ausser ein leichtes bläuliches schimmern innerhalb der Anodenbleche, was normal ist, war nur ein ganz leises Betriebsrauschen zu vernehmen. Ich warte weitere 5 Minuten in den ich die Röhren beobachte. Alles gut! Kein brummen oder Knistern, keine "roten Bäckchen" (glühendes Anodenblech). Auch das klopfen an die Röhren mit dem Fingernagel produziert keinerlei Störgeräusche.
Gitarre geschnappt, Gain-Kanal aktiviert (Rauschen nimmt zu...) und einen Powercord abgefeuert... Wow!
Erster Eindruck, nicht schlechter als vorher, im Gegenteil! Die Gain-Cords wirken differenzierter als vorher und im Clean-Bereich ist ein ticken mehr Headroom vorhanden. Der Amp hat für mein Empfinden, nichts von seinem Voicing eingebüsst sondern eher gewonnen.
Ich habe mal zum Spass den Amp mit einem in Cubase aufgenommenen Gitarren-Riff befeuert und das Ergebnis mit unterschiedlichen Endstufenröhren wieder aufgenomen.
Mesa-, Sovtek- und TAD-Röhren. Es ist ein Unterschied sowohl hör- als auch messbar, wobei mir persönlich die Sovtek-Röhren aktuell am besten gefallen.
Nach ca. 150 Betriebsstunden kann ich sagen das ich den Kauf nicht bereut habe.
PS: Und das "Matching" müsste nach 150 Std. jetzt auch mehr als perfekt sein...