Mr Vacchiano war Solotrompeter der New Yorker Philharmoniker und bevorzugte Kessel mit einem leichten Trichter, um den Ton zu kultivieren. Manche meinen auch, dass gerade dieser Trichter die Luft fokussiert oder beschleunigt und die Höhe erleichtert.
Dieses Stork 2P ist als Piccolotrompetenmundstück (mit Trompetenschaft, nicht für Kornettmundrohre wie bei Schilke) gedacht, ist aber universeller einsetzbar.
1) Piccolotrompete: Der Ton ist präzise und klar, und kein bisschen fiepsig, da der Kessel nicht zu flach ist und zumindest eine Spur von Trichter (im Vergleich zu den Bach-Kesseln) aufweist. Der Kesseldurchmesser und Rand bewegt sich m.M.n. in der Nähe vom Bach 1-1/4C, was mir sehr entgegenkommt - ich mag keine engen Kessel a la 7C. Wenn man mit der Luftführung sauber umgeht, ist die Intonation auch ziemlich gut - bei noch flacheren Kesseln neigen meine Yamaha Piccolo und ich zum 'Davonsteigen'. Der resultierende Ton klingt für mich überraschend groß und erwachsen für das kleine Instrument. Ravel-Bolero statt Telemann? Möglicherweise nicht das leichteste Mundstück für diesen Zweck, aber toll zur Klangfärbung.
2) Überraschung: Das Teil klingt auch auf der großen B-Trompete durchaus überzeugend! Zwar nicht so 'klassisch' und massiv wie bei einem großen Vincent Bach oder Denis Wick, aber noch lange nicht scharf oder brutal. Ob es für Lead in der Big Band geeignet ist, kann ich nicht so sagen, aber wenn man in der Tanzband oder im Blasorchester ein Programm mit vielen Cs, Ds und Es in der 3. Oktave spielen muss, macht einem dieses Teil die Arbeit durchaus leichter, vor allem wenn man nicht absolut im Fortissimo spielen muss. Wenn mann zu sehr forciert, kann es plärren, aber Richard Wagner würde man ohnehin nicht darauf spielen. Auch die Mittellage und Tiefe bleiben erhalten, was auf ganz flachen Mundstücken oft nicht der Fall ist.
Fazit: Mundstück hilft bei der Höhe, aber ohne einen kultivierten Ton ganz aus den Augen zu verlieren. Kein 'Screamer' oder 'Fiepser', sondern edler Klangformer.