Studiologic SL88 Studio

?Der Thomann Versand und Service war wie gewohnt erstklassig. Hatte das Gerät schon vor Lieferbarkeit bestellt und wurde sofort nach Verfügbarkeit geliefert. Super.
Erst mal ausgepackt und angeschlossen. Pianoteq gestartet und los geht?s.
Fühlt sich richtig gut an. Tolle Klaviatur, auch ohne Holz.
Als Computer-Piano mit einzelner App schon mal top.
Dann mal Logic starten und ein paar Instrument-Spuren anlegen.
Pianoteq und Alchemy zum Beispiel.
Pianoteq auf Midi Kanal 1, Alchemy auf Midi Kanal 2.
Dann zwei Patches im SL88 passend dazu (Midi Kanal) erzeugt.
Nur wie kriegt man mit dem Controller jetzt die aktive Spur aktiviert? Beim Wechseln der Patches oder Zonen passiert da nämlich gar nichts in der DAW. Hatte von einem Masterkeyboard eigentlich erwartet, daß das Teil die Spur im Sequencer wechseln kann, ähnlich wie es mein Yamaha S90ES kann. Dem ist aber offenbar nicht so. Oder ich habe es zumindest nicht herausgefunden. Es gibt eben kein Logic Plugin wie beim Yamaha. Schade.
Hier wurde es jetzt echt nervig und ich habe lange recherchiert und ausprobiert.
Man hat zwei Möglichkeiten:
Ohne DAW: Die Instrumente (Pianoteq, Kontakt5 usw.) als Instanzen laden.
Oder Logic Pro X in den Multiplayer Mode setzen (Projekteinstellungen Aufnahme). Alle betreffenden Spuren einstellen und auf Aufnahme stellen, dann geht?s mit dem Spur-Umschalten in der DAW per Keyboard.
Wenn man erst mal kapiert hat wie es funktioniert, macht es Spaß. Aufgräumtes Konzept mit wenig Knöpfen und Reglern, drei praxistaugliche Mini Joysticks, leicht.
Und die Stromversorgung entweder über USB oder Netzteil ist auch klasse.
Der Menü-Joystick ist nicht so gut gelungen, hier muss man wirklich ziemlich präzise von oben drücken, ohne den Button (Joystick) zu bewegen (was leicht passieren kann).
Ansonsten verschiebt man die Menüauswahl anstatt die Eingabe zu bestätigen. Kann man besser machen und dürfte auf der Bühne unter Umständen schon grenzwertig sein.
Die Bedienungsanleitung ist meiner Meinung nach auch verbesserungswürdig (gelinde gesagt), da sie einfach nicht auf Details eingeht (DAW Anbindung) und man das meiste nur durch Probieren herausfindet. Irgendwie lieblos. Schade auch das das Magnetic Rail System nicht verfügbar ist.

Das minimalistische Bedienkonzept paßt zu meinen Anforderungen, da ich es fast ausschließlich als Piano verwende. Und das macht das Teil wirklich gut.
Wer intensiv mit DAW und Controller arbeitet, muss eventuell erst mal testen ob das Konzept ohne Panel für die Steuerung des Sequencers passt. Ich denke aber hier kann z.B. ein iPad (mit Logic Remote) oder ähnliches helfen.
Mit gefällt's, jetzt da ich weiß wie es funktioniert.

Mein persönliches Fazit:

Plus:
Klaviatur
Einstellmöglichkeiten
SL88 Editor Software
Verarbeitung
3 Parameter Joysticks
Stromversorgung über USB
Gewicht
Optik

Minus:
Bedienungsanleitung
keine Plugins für DAW
DAW Steuerung allgemein
Joystick für Hauptmenü (unpräzise)
Menübuttons (unbeleuchtet)
Magnetic Rail Zubehör nicht verfügbar

Grundsätzlich ist das Keyboard perfekt: minimalistisch-kompakt gehalten, viele (!) Pedalanschlussstellen, Midi-Schnittstelle, tolle Modi, gute Stabilität...

Klingt einwandfrei? Nicht ganz! Die Hammermechanik ist ziemlich schwergängig, was den einen oder anderen stören könnte. Ich musste mich ebenfalls daran gewöhnen, mehr oder weniger mit Freude. Wer allerdings dieses tolle Gerät spielen kann, wird mit keinen Flügel oder Klavier der Welt mehr Probleme haben! Auch für Organisten, die starke Finger brauchen, ist dies eine tolle Möglichkeit zum Üben.

Meine Klavierlehrer und -Dozenten schwören auf solch schwergängige Keyboards und ich habe es auch lieben gelernt.

Ist jetzt schon ein paar Wochen bei mir in Benutzung. Verarbeitung macht einen guten Eindruck. Die Klaviatur ist super, die perfekte Mischung zwischen Anschlag und Geschwindigkeit. Da ich viel elektronische Musik mache, wäre das Grand vermutlich einen Tick zu schwergängig gewesen. Von den negativen Anmerkungen bezüglich klappernder Tasten kann ich selbst nach sehr intensivem Spielen über mehrere Wochen keine Bestätigung geben. Sie sitzen fest und klappern nicht. So eine Tastatur wird viel bespielt, aber genau das scheint Sie auch zu meistern.

Die Einstellungsmöglichkeiten sind nicht all zu komplex, es ist aber alles dabei was man braucht und die Möglichkeit mehrere Midi Spuren gleichzeitig zu übertragen ist sinnvoll. Aftertouch ist ein nettes Feature. Dem Einsatzzweck geschuldet, fehlt hier ein Pitch Bend. Das könnte einige stören. Für meine Zwecke reicht es aus, einen der Sticks damit belegen zu können, das ist ja ausschließlich abhängig von der verwendeten Software.

Würde ich wieder kaufen.

Ich verwende das Keyboard in Proben und live mit dem Computer. Dabei hat es sich bisher als sehr zuverlässig erwiesen.

POSITIV:
-Das Spielgefühl ist sehr gut. Etwas schwergängiger als andere Tastaturen, aber trotzdem angenehm.
-Den drei "Joysticks" und den angeschlossenen Pedalen lassen sich beliebige (!) MIDI-Parameter zuweisen, somit ist das Keyboard äußerst flexibel beim Ansteuern von Software (und sicherlich auch Hardware). Der Editor zum bearbeiten der gesendeten MIDI-Parameter ist sehr gut.
-Die Menüfuhrung auf dem Bildschirm des Keyboards (zum Aktivieren von Splitzonen, Aktivieren von Transpose usw.) ist akzeptabel, aber die Knöpfe und der Menü-Joystick klicken sehr laut. Das kann eventuell störend sein, in meinem Band-Kontext fällt es aber fast nie auf.
-Das Keyboard ist für die Qualität der Tastatur ziemlich leicht, was den Transport angenehm macht.

NEGATIV:
-Beim Umschalten von Tastatur-Presets sendet das Keyboard anscheinend MIDI-Signale (SysEx?). Bei manchen Synths kann das zu Problemen führen. Es gibt DAWs, die einen SysEx-Filter besitzen, doch die von mir verwendete hat keinen, sodass ich auf das Umschalten von Tastatur-Presets während des Spielens verzichten muss.
-Von den Joysticks hat einer in beiden Dimensionen Rückstellfedern, einer nur in horizontaler Richtung und der dritte in gar keiner. In den Dimensionen ohne Rückstellfedern sind die Joysticks SEHR leichtgängig und können z. B. durch ein vom Notenständer herunterrutschendes Blatt Papier bereits verstellt werden. Wenn man diesen Reglern den Detune eines Synths zugewiesen hat, kann das zu unterwarteten Ergebnissen führen....
-Das Keyboard hat unten Gummifüße (um es auf einem Tisch aufstellen zu können), die auf manchen Keyboardständern lästig sein können.

FAZIT:
Trotz der Kritikpunkte insgesamt ein sehr guter MIDI-Controller!

Insgesamt bin ich nach erstem Testen sehr zufrieden mit dem Gerät. Ich nutze es in erster Linie als Tastatur mit Anschluss via Midi mit diversen Tonerzeugern. Über die Möglichkeiten/Bedienbarkeit in umfangreicheren Sets kann ich entsprechend nichts sagen.
Die Tastatur spielt sich bei Klaviersounds und E-Pianosounds sehr angenehm. Das Gerät wirkt wertig verarbeitet und die Tastatur klappert nicht.
Ein Manko ist meiner Ansicht nach, der fehlende Powerknopf. Zum Ausschalten des Gerätes muss man den Netzstecker ziehen. Dafür zog ich einen Stern in der Bedienung ab.
Das Preis/Leistungsverhältnis ist für meinen Anwendungsbereich als sehr gut zu bewerten.

Ich habe mir das Studiologic SL88 Studio gekauft, weil ich ein neues MIDI-Masterkeyboard brauchte, aber als Klavierspieler eine Tastatur mit 88 Tasten und Hammermechanik haben wollte. Das Keyboard ist sehr gut verarbeitet und macht einen wertigen und stabilen Eindruck. Die Tasten haben einen schönen Anschlag, der dem vom Klavier schon nahe kommt, aber noch nicht ganz so schön ist. Die, auf der Homepage von Studiologic verfügbare, Software ist übersichtlich gestaltet, einzig bei dem Verbinden von Keyboard mit der Software habe ich am Anfang Schwierigkeiten gehabt, doch mittlerweile habe ich das Problem gelöst. Die drei kleinen Joysticks am linken Rand gefallen mir nicht so gut, sie könnten größer sein.

Alles in allem ein sehr schönes Keyboard mit großem Funktionsumfang und super Preis-Leistungsverhältnis.