war das Superlux für mich. Ich hatte zuerst eins bestellt, für Sprachaufnahmen. Das war schon mal nicht schlecht. Daraufhin habe ich mir ein zweites bestellt. Einsatz soll Ambientsignale für unsere In-ear-Anlage sein. Das konnte ich bislang - coronabedingt - noch nicht ausprobieren. Aber ich habe die beiden Mikros rechts und links in einem Abstand von ca. 1 m vor das Schlagzeug gelegt, als Raummikros - wow! Das Stereosignal ist unglaublich luftig und räumlich auflösend. Eigentlich benötigt man die direkte Mikrofonierung (hauptsächlich Kick) nur zur Unterstützung. Für etwas weniger harte Angelegenheiten ist das durchaus eine Alternative. OK, wenn es direkter sein soll, für härte Stücke, dienen die Superlux als schicker Raumhall zum Zumischen.
Features gibt es eigentlich keine, Kabel ran, auf den Boden legen, aufnehmen. Das funktioniert allerdings gut. Daher volle Bewertung.
Die Verarbeitung erscheint gut. Beim Anschluss bin ich etwas unentschlossen. Eine "normale" XLR-Verbindung hätte das Mikrofon klobiger werden lassen (was mich nicht sooo gestört hätte), aber man wäre nicht von einem "Spezialstecker" abhängig (Mini-XLR), den zumindest ich nicht in meiner Kabelkiste als Ersatz vorrätig habe. Daher ein Punktabzug, daher die 5-Sterne-Bewertung. Sicherlich gibt es bessere Grenzflächenmikrofone - aber zu diesem Preis?
Für jemand, der Erfahrung mit einer Grenzfläche sammeln möchte, D I E Gelegenheit. Ich werde, damit noch rumspielen, z. B. für die Kick ... Vielleicht kommt ja noch eine dritte Grenzfläche dafür raus.
Sicherlich eigenen sich die Superlux auch für Theater-/Musical-Aufführungen. Sie lassen sich sehr unauffällig am Bühnenrand oder im Hintergrund platzieren (gibt auch eine weiße Ausführung). Auch Aufnahmen in der Natur könnte ich mir damit vorstellen.
Ach ja, die 10 m Kabel, eigentlich gut, aber - s.o. Sie verdrillen in der Tat recht stark. Ich benutze aber die Pappverpackung als "Case", da stört das nicht so. Kabel und Mikro passen da einfach rein.
Zusammengefasst: für den reduzierten Preis von 38 € eigentlich ein "Kein Gehirner" (No-brainer).
Nachtrag 22.12.2020: Mittlerweile gehören die beiden Grenzflächen zum Standard bei Drumaufnahmen. Je nach Raumakustik kann man sie ruhig 1 - 3 m vom Drumkit weglegen. Idealerweise bilden sie ein gleichschenkliges Dreieck mit der Kick. Dezent dazu gemischt gibt es einen schönen Raum. Einzelne Becken lassen sich gut orten. Man sollte allerdings mit den Pan-Reglern der beiden Grenzflächen, den Oberheads, dem Hihat-Mikro und gegebenenfalls anderen Beckenmikros spielen.