Superlux E523/D Stereo-Kondensatormikrofon

Das E523/D ist seit langer zeit mal wieder ein Produkt, dass ich mir "einfach so" bestellt habe, ohne genau zu wissen, ob und wie ich es einsetzen werde. Aber das wird schon - als freiberufler in der medienbranche wird sich da schon was finden :-)

Was mich interessiert hat, war die Frage, ob man für (aktuell) 59,- Euro tatsächlich ein brauchbares Stereo- Handmikrofon bekommen kann nachdem wir mit dem ORTF-Mikro von Superlux tatsächlich tolle Konzertaufnahmen hinbekommen haben.

Klasse in dieser Preisklasse ist schon mal die Dual-Power-Option (Betrieb sowohl mit Batterie als auch mit Phantomspeisung) und dass das Mikro aus Metall gefertigt ist. Es liegt gut in der Hand und man hat nicht das Gefühl, ein Spielzeug in der Hand zu haben. Die verarbeitung ist sauber, nichts hakt oder klemmt (ich meine vor allem das Gewinde der Batterieabdeckung und den Kabelanschluss). Das beigefügte Kabel ist schön lang und adaptiert den eingebauten Anschluss auf zwei normale XLR-Stecker.

Der Klang ist überraschend gut und rauscht so gut wie gar nicht. Auch die (subjektiv empfundene) Klangauflösung kann sich hören lassen. Auch der Raumklang ist schön differenziert. Der übliche Hinweis, der an dieser Stelle nicht fehlen darf - aus professioneller Sicht gibt es natürlich eine ganze Reihe Mikrofone, die etwas weniger rauschen und eine besser Klangauflösung haben - aber hey - wir reden hier über ein 60-Euro-Gerät! Und ich wage mal zu behaupten, dass man schon minestens 180 bis 200 Euro in die Hand nehmen muss, um hier wirklich etwas Besseres zu bekommen. Einzig die Griffgeräusche sind nicht so gut entkoppelt wie bei den teuereren Mitbewerbern. Andererseits deutlich besser als bei den üblichen Billig-Mikros. Also auch hier nichts zu meckern.

Was gibt es zu meckern? Ein Aufbewahrungs-Köfferchen wäre ganz nett gewesen (gerne gegen 5 oder 10 Euro Aufpreis) und der Wind./Popschutz geht wirklich gar nicht! Abgesehen davon, dass das "Ding" (anders kann ich das Teil nicht bezeichnen) absolut hässlich ist und die Passform nicht wirklich gut ist, reisst der billige Schaumstoff beim beherzten Versuch des Aufziehens sofort. Also hier empfehle ich, etwas von einem anderen Hersteller zuzukaufen. Eine Punktabzug gibt's dafür nicht - den Schutz betrachte ich als Gratisbeigabe zum Mikro, der mit der Qualität des Produktes selbst nichts zu tun hat.

Wer also ein gutes, preiswertes Stereo-Mikro sucht, sollte sich das Superlux mal genauer ansehen.

Als ich es gekauft hatte, suchte ich eigentlich nur nach einem preiswerten, aber guten Raum-Mikrofon für Interviews, da es fast unmöglich ist ein Interview zu transkribieren, wenn das Mikro zu schlecht ist.

Den Job hat das Superlux wirklich gut gemacht, man stellt es auf den Tisch oder ein Stativ (Mikrofon-Klammer ist ja dabei) und schließt es ans Notebook mit Audiointerface an und los gehts. Sehr praktisch war der Lowcut, denn einige Leute haben ja die Angewohnheit immer auf dem Tisch zu hämmern oder zu klopfen, das hört man nachher (wenn es ohne lowcut abgenommen wurde) leider etwas zu deutlich :-D

Inzwischen habe ich schon alles mögliche damit aufgenommen, wir haben es in den Proberaum gestellt und Arbeitsversionen unserer Songs gemacht, es war schon mal Drum-Overhead-Mikrofon, es wurde sogar mal von einem befreundeten Film-Team ausgeliehen und ist mit all diesen Jobs gut fertig geworden, das Mikro ist sehr universell einsetzbar.

Der Anschluss ist je nachdem, wo man es anschließen will Fluch und Segen zugleich. Man kann es mit dem mitgelieferten Kabel problemlos an ein Mischpult oder Audiointerface anschließen und auch mit Phantomspannung betreiben(wenn die Batterie alle ist), für MD-Rekorder o.ä. braucht man aber einen teuren Adapter, man sollte dieses Mikrofon daher meines Erachtens nur wählen, wenn man auch XLR-Anschlüsse zur Verfügung hat.

Natürlich ist es kein Studio-Mikrofon, aber unter Bedingungen, wenn man unterwegs ist, wenn es schnell gehen muss und man dennoch einen guten Sound braucht, ist dieses Mikrofon durchaus zu empfehlen.

wird mit Battery-Power verwendet im Proberaum für Saxophon-Ensemble, angeschlossen an mit Zoom H2n (44,1 kHz/24 Bit, Kompressor-Einstellung: general); für dieses Review abgehört am PC mit Yamaha HS5 und Beyerdynamic DT 770 PRO (250 Ohm)

positiv: einfacher Aufbau da nur ein Mic für Stereo-Aufnahmen; Saxophone werden sehr natürlich wiedergegeben; Stereobild an Monitor-Boxen super; Impulswiedergabe und Transienten sehr gut

negativ: Mikrofonklemme ist zu eng (Einschieben ist sehr mühsam), deshalb ein Stern Abzug bei Features

Rauschen: am Kopfhörer ist beim Abhören der Aufnahmen ein Rauschen zu hören, wenn kein Instrument spielt; kommt nicht vom Kopfhörer-Verstärker des Interfaces, aber unklar, ob das wirklich vom Mic oder vom Pre-Amp des Zoom H2n kommt; sobald auch nur ein Sax pianissimo spielt, wird es irrelevant

Hinweis: für Kopfhörer-Wiedergabe aufgrund der XY-Anordnung der Kapseln nicht so gut geeignet (bauartbedingt); Windschutz nicht getestet; nicht getestet mit Plug In-Power des Zoom H2n

Fazit: Preis/Leistung super, für den Anwendungszweck super

Nach meinen bisherigen Erfahrungen arbeitet das Mikro sehr neutral, so dass man via Mixer / Equalizier / Software den Sound seinen Bedürfnissen anpassen kann.

Obwohl es Stereo ist, ist es auch als Mono gut zu gebrauchen; Stereo heißt nicht unbedingt, dass es "großräumig" Stereo rüberbringt. Im Nah- und Mittelbereich (Entfernung zur Schallquelle) hat es das größte Zweikanal-Potential.

Liegt gut in der Hand, lässt sich für vieles benutzen; ich nehme es sowohl für Sprache als auch Instrumente bzw. "Geräusch-Geräte"; schön ist der Stereo-Effekt beispielsweise mit Klangschalen. Im Abmischen kann man ja immer noch am Panorama fummeln.

Gutes Teil, eher für Recording als live, liegt gut in der Hand, sieht wertig aus und macht qualitativ Freude.

Das Superlux E523/D Stereomikro in Verbindung mit dem Beyerdynamik-Kabel ist perfekt geeignet für den Zoom H1 als externes Mikro. Batteriefach etc. ist alles gut zu handeln. Auf diese Weise kann man mit dem H1 Aufnahmen machen, auf denen keinerlei Handhabungsgeräusche mehr drauf sind. d.h. man spart sich die Nachbearbeitung. Ein weiterer Vorteil für unterwegs: In das Superlux-Mikro passt die gleiche Akkugröße AA wie in den H1. Nachtrag: In einer Bewertung auf der Thomann Seite für den H1 ist in Verbindung mit externen Mikrofonen von einem Lokomotiven-artigen Geräusch, einem Wummern im Hintergrund, die Rede.
Daraufhin habe ich mir meine Recordings mit H1 und Superlux E523D nochmal angehört insbes. die Stille, d.h. den Hintergrund. Ich höre da kein Wummern. Alles perfekt. Bei den Vocals sehr lautes Signal im Verhältnis zum Rauschen. Allerdings verwende ich nur frisch gefüllte AA-Eneloop-Akkus in Mikro und Recorder und steuere manuell aus auf 90 %.

Mein Mikrokoffer ist geklaut worden, so dass schnell günstiger Ersatz her musste. Das Superlux E523/D macht unglaublich viel richtig und ist für mich beim Videografieren als Atmo-Teil nicht mehr wegzudenken. Sound ist weitgehend neutral, die Stereotrennung gut. Mein Uralt-Set zweier gematchter Mono-Sennheiser vermisse ich nicht... allein schon wegen des einfacheren Aufbaus, aber auch nicht wegen des Sounds.
Ok, die Empfindlichkeit wird bei Batterie-Phantomspeisung nicht jeden überzeugen, aber mit externer 48V-Versorgung und an meinem IMG-Stageline MPA 202 finde ich es richtig gut.
Einen Windschutz über den mitgelieferten Schaumstoffüberzug habe ich aus einem alten Kunstfellteil eines Jackenkragens selbst gemacht, so dass der Preiskracheraspekt voll erhalten bleibt.

Okay , es ist nicht mein erstes Superlux Mikro , und es wird nicht das letzte sein !!!
Bis jetzt habe ich , bei akkustischen Gitarren , immer mit zwei Mikros in XY aufgenommen. Genau aus diesem Grund war auch die Anschaffung : kein herumtun mehr mit einer Stereoschiene , das Phasing korrigieren , keine zwei Kabel... Eigendlich nur um einfachere Handhabung bei schnellen Layouts...

was soll ich sagen , eine der besten Einkäufe , die ich gemacht habe !!!
Nicht nur für Layouts, habe es auch schon auf Produktionen
"verbraten" mit sensationellem Ergebnis!
Der Lo-cut funktioniert einwandfrei dafür , entrumpelt schön und schneidet die Bässe nicht zu sehr weg... einfachste Handhabung, da nur ein Mikro u ein Kabel...

Wie's für Raumaufnahmen funkt , weiß ich nicht , hab's noch nicht probiert , da ich auch ein E-502 habe (das dort mich vollends begeistert !!!) ... werde es aber trotzdem mal probieren...