Um es vorneweg zu sagen: Ich behalte dieses Mikro, weil mich ein entsprechendes Tischstativ alleine schon fast so viel kosten würde.
Und das Ding auf dem Stativ? Nun, das Mikro ist bis 15khz spezifiziert, und wenn man mit einem EQ alles darüber wegsäbelt, dann fällt das brutale Rauschen nicht so auf. Das Mic arbeitet mit zwei Elektret-Kapseln in einer Mitte-Seite-Anordnung, deren Signal es intern in normale Stereophonie konvertiert. Es ist zu vermuten, dass in der dafür verwendeten Elektronik das Rauschen auftritt. Wenn man das Mic einem Sprecher unter die Nase hielte oder es in eine Trompete stopfte, nun gut, dann wäre der Signal-Rausch-Abstand wohl in Ordnung.
Aber gerade Stereomics werden ja oft aus größerer Entfernung und damit mit leiserem Signal benutzt. Mit einer lauten Rockband habe ich das Mic nicht testen können. Insofern die interne Elektronik da nicht übersteuert ist es im Proberaum für Mitschnitte nutzbar. Bei einer naturgemäß moderat lauten Jazzkapelle musste am EQ durchaus mit Sachverstand nachbearbeitet werden, für einen Proberaum-Mitschnitt zur "freiwilligen Selbstkontrolle" reichte es aber sehr gut aus.
Die Verarbeitung scheint zunächst gut, bis man merkt, dass nur die hintere Hülle aus Metall ist, die Konstruktion um den Korb, also da wo es am nötigsten wäre, ist aus Plastik.
Fazit: OK, es ist sehr günstig und es kommt ein nützliches Tischstativ mit. Aber das Mic ist kurz vor der Grenze zur Unbrauchbarkeit platziert - und das leider nicht wegen des Klangs sondern wegen des Grundrauschens.
(Später ergänzt) Noch ein Nachtrag: Man sollte das Mic nicht in der 120°-Einstellung verwenden. Wer eine richtig positionierte Abhöre oder einen Korrelationsmesser (z.B. Voxengo SPAN, kostenlos) hat, der hört und sieht die phaserartigen Auslöschungen zwischen links und rechts. Bei 90° ist alles in Ordnung.