Um für Auftritte mein akustisches Cello abzunehmen, habe ich schon einiges ausprobiert. Mit einem großen Instrumentenmikro auf einem Ständer darf man sich eigentlich gar nicht bewegen (außerdem gibt es sehr schnell Rückkopplungen), die gängigen Piezoabnehmer (Fishman und Shadow-Nanoflex) können zwar laut, klingen aber trotz viel Tüftelei am Equalizer immer noch unnatürlich.
Mit dem Superlux PRA-383D XLR habe ich nun einen sehr natürlichen Klang bei angemessener Lautstärke erreicht. Das Mikro wird zwar eigentlich als Bläsermikro verkauft, funktioniert aber auch gut am Cello. Die Klemme habe ich mit etwas Stoff dazwischen auf dem Saitenhalter befestigt, der Schwanenhals mit der Mikrokapsel zeigt von hinten auf den Steg. Bei der Ausrichtung des Mikrofons sollte man sich etwas Zeit nehmen und immer wieder ausprobieren, sonst kann der Klang dumpf oder spitz sein. Bei mir ist der Mikrosound nun so optimal, dass ich beim Verstärker die Klangregelung auf Mittelstellung lassen kann. Damit der Schwanenhals nicht wackelt, habe ich zwischen Hals und Decke ein Stück Schaumstoff geklemmt. Die Konstruktion sieht zwar nicht toll aus, hält aber gut.
Das Superlux ist nach meiner Einschätzung eine gute Alternative zum Ovid. Profimusiker mögen das (vielfach teurere) DPA d:vote bevorzugen, mit der Natürlichkeit des Superlux bin ich als Hobby-Musiker aber voll zufrieden.
Einige werden das stabile Bodypack mit Schalter als störend finden. Ich selbst finde es toll, dass ich damit noch einen Ein-Aus-Schalter, eine schaltbare Bassabsenkung und unabhängige Stromversorgung mit einer normalen AA-Batterie habe (hält mehrere Wochen). Phantompower vom Mischpult ist wohl auch möglich, habe ich aber noch nicht ausprobiert. Kritik habe ich am sehr dünnen Kabel zwischen Mikro und Bodypack, da muss man aufpassen, dass man nicht aus Versehen zu sehr daran reißt.
Insgesamt bietet das Mikro guten Klang zu einem moderaten Preis. Ich werde noch ein weiteres kaufen.