Superlux S502

Für Liveaufnahmen unseres Gospelchors, bestehend aus ca. 40 Sängerinnen und Sängern sowie Band mit Schlagzeug, Keyboard, Bass und E-Gitarre, habe ich bisher meine beiden Røde M3 als ORTF Stereokonfiguration auf einer K&M Stereoschiene auf ca. 2,5 bis 3m Höhe auf einem Mikrofon- bzw. Chorstativ verwendet und war damit auch klangmäßig sehr zufrieden.

Weniger zufrieden war ich mit dem "Gebilde" auf dem Stativ, trotz der mattschwarzen Farbe war es recht klobig, kopflastig und benötigte Sorgfalt bei Aufbau und Ausrichtung.

Unter den üblichen Aufnahmebedingungen in Kirchen, Gemeindehäusern oder Gemeindehallen unterschiedlichster Größe und Akustik und der immer wieder unterschiedlichen Aufstellung von Chor, Band und PA besteht nur begrenzter Einfluß auf die Ausnahmeposition, deshalb ist es wichtig daß auch unter widrigen Bedingungen bestmögliche Aufnahmen zustandekommen. Meiner Erfahrung nach ist hierzu das ORTF Verfahren erste Wahl.

Die Auswahl an ORTF Stereomikrofonen ist nicht sehr groß. Das Superlux S502 hat einen ähnlichen Aufbau wie das Schoeps MSTC 64 U, das aber preislich und qualitativ in einer anderen Liga spielt. Einen direkten Vergleich mit dem Schoeps kann ich mangels eigener Erfahrung nicht machen, aber im Vergleich zu meinem bisherigen Røde M3 Pärchen bin ich von den Ergebnissen sehr angetan.

Das Superlux S502 liefert ein weitgehend rauschfreies und sehr klares und differenziertes Stereobild. Auch in der Nachbearbeitung (etwas EQ und Compression) macht es eine gute Figur.

Und es läßt sich viel einfacher als ein Stereopärchen auf einer Stereoschiene aufbauen und ausrichten und es sieht auf dem Ständer sehr unauffällig aus.

Einige Anmerkungen:

Das Superlux S502 ist windempfindlich, die beiden mitgelieferten (knapp sitzenden) Windschutze helfen zwar dagegen, haben aber einen merklichen Einfluß auf den Frequenzgang und beeinflussen die Klarheit der Aufnahme negativ. Bei Innenaufnahmen (Kirche, etc.) lasse ich die Windschutze weg.

Das Adapterkabel von XLR 5polig auf zweimal XLR 3polig ist sehr kurz und unpraktisch, deswegen habe ich mir ein 12m langes Stereokabel gelötet um erst in der Nähe meines Audio Interfaces auf XLR 3polig zu splitten.

Die mitgelieferte Halterung dämpft Stöße ausreichend, ich bin noch auf der Suche nach einer passenden, unauffälligen (und bezahlbaren) Spinne.

Fazit: Ich bin sehr zufrieden mit dem Superlux S502, das Preis-/Leistungsverhältnis ist exzellent und die Aufnahmen sind einwandfrei.

Topp!

Aufgrund der vielen positiven Bewertungen habe ich das Superlux S502 für Atmo-Stereoaufnahmen gekauft. Das Eigenrauschen des Mikros wurde zwar in einigen Bewertungen erwähnt, es schien mir aber so als könnte es noch im Rahmen liegen. Einfacher Aufbau und der sehr günstige Preis klangen verlockend.

Das Mikrofon ist super verarbeitet. Der Klang selbst ist auch unabhängig vom Preis durchaus überzeugend.

Leider rauschen die Mikros wirklich stark, schon bei normaler Sprachlautstärke ist das Rauschen deutlich zu hören.
Die vom Hersteller angegebenen 18dBA Rauschen sind wohl sehr geschönt. Ein Oktava MK 012 - auch schon nicht ganz leise, ebenfalls mit 18dbA angegeben - rauscht locker 8 bis 9dB weniger bei gleichem Signalpegel. Getestet an einem sehr rauscharmen Sounddevices Mixpre 10 II.

Das S502 mag für laute Signale geeigneter sein, für subtile Atmos ist es meiner Meinung nach ungeeignet, ich sende es daher zurück. Mag diese Bewertung anderen in ähnlicher Situation helfen :)

Ich hab das Ding für die Aufnahme einer Nylonsaitengitarre verwendet und muss sagen, ich bin völlig platt.
Klar, es rauscht mehr als ein Schoeps, aber bei einem normalen Nutzsignal dürfte das wohl keine Rolle spielen. Eine Gitarre ist jedenfalls laut genug, um das Rauschen weit genug in den Hintergrund zu drängen. Wer Ameisenfürze mikrofonieren will, sieht das natürlich anders.

Die Aufnahmen der Gitarre wurden sehr ausgewogen, schön stereo, aber doch weitestgehend monokompatibel. Und das Beste: Keine umständliche Mikrofonschiene um 2 Kleinmembraner auf ORTF Konfiguration zu bringen.
Einfach davor stellen und fertig.

Im Vergleich mit 2 Neumann KM184 in ORTF Konfiguration gab es keinen wirklichen Sieger, das Superlux kann da gut gegenan stinken. Natürlich rauschen die Neumänner weniger, wie oben schon erwähnt, aber im Normalen Gebrauch ist das echt kein Problem.

Wie lange das Mikro durchhält, bevor es auseinander fällt, bleibt abzuwarten, aber eigentlich wirkt es durchaus solide gebaut.

Eins ist vielleicht noch erwähnenswert: Ich hab 3 Identische Superluxe gegeneinander antreten lassen, weil es ja immer heisst, bei billigen Chinaprodukten ist die Qualitätskontrolle nicht so dolle. Man solle sich immer mehrere holen, um dann das Beste rauszupicken.

Tatsächlich klangen die 3 absolut identisch! (aufgenommen mit einem RME Fireface800, das ja gute und neutrale Preamps und Wandler hat)

Superlux scheint also eine sehr gleichbleibende Produktion zu haben. Sehr erstaunlich!

Vorneweg, das Mikro ist klasse und ich nutze es gern. Ich mache damit hauptsächlich Atmo-Aufnahmen, um Erzählungen und Reportagen mit gutem Sound zu unterfüttern.

Das Mikro kommt in einem etwas großen Koffer, ist dadurch aber bombensicher verpackt. Wenn man richtig viel Equipment irgendwo auffährt ? wie bei einem Konzert z.B. ?, dann ist der Koffer sicher kein Problem. Für mich ist er etwas zu groß und ich schmeiße das Mikro in meine gepolsterte Aufnahmetasche. Das hält es sicher aus.

Sowieso ist das Mikro prima verarbeitet. Nichts wackelt oder lässt sich drehen. Die Halterung sieht zwar schwingungsdämpfend aus, ist sie aber nicht. Dafür ist sie aber sehr stabil. Auch das Kabel sieht gut aus, werde jetzt aber ein längeres nutzen.

Soundtechnisch bin ich sehr angetan. Immerhin kostet das Mikro fast nichts, und dafür haben die Aufnahmen eine tolle Räumlichkeit und einen vollen Klang. Für Atmos perfekt. Bei Aufnahmen in sehr leisen Umgebungen hört man ein leichtes helles Rauschen ? was aber bisher in keiner Draußen-Aufnahme zu hören war.

Ich finde toll, dass mit dem Mikro alles ankommt, was man für eine vernünftige Stereoaufnahme braucht. Ich brauche keine Stereoschiene, und muss keine Winkel und Abstände einrichten. Alles schon fertig.

Optimieren konnte ich das Mikro noch dadurch, dass ich um die beiden Enden ein Flauschband geklebt habe, damit die zwei Dead Kittens, die ich dort drüberstülpe, nicht abrutschen. So brauche ich keinen Blimp und kann auch bei leichtem Wind völlig saubere Aufnahmen machen.

Manchmal hat man keine Zeit, mit Winkel und Lineal zu hantieren. Man braucht etwas, was man aus dem Koffer nimmt, Kabel einschließt - und die Aufnahme läuft... Früher gab es dafür nur die Mikrofone in XY-Anordnung, die für klassische Musik eher wenig brauchbar sind. Es gab auch ein ORTF-Mikrofon. Aber für über 2600 € kann das sich nicht jeder leisten. Meistens sind Mikrofone dieser Klasse im Gebrauch nur, wenn man sie nicht selber kaufen muß: in Studio ausgeliehen usw.

S502 macht nun eine günstige Alternative. ORTF ist dann gut, wenn man keine Zeit für Experimente hat. Mit ORTF bekommt man immer brauchbares Ergebnis, wenn auch nicht immer das allerbeste. Auch als Chorstütze kann ein ORTF-Mikrofon Gebrauch finden.

Natürlich darf man nicht erwarten, daß für 99 € gleich Equivalent von Schoeps kommt. Dafür aber kann man ruhig bleiben, wenn S502 zufällig kaputt geht. Für 99 € kann sich das jeder Student leisten, der sein Klavier- oder Orgelspiel selbst aufnehmen will.

Positiv:
- fertiges ORTF "aus dem Koffer" für nur 99 €.
- sieht gut und solide aus
- recht brauchbaren Klang. Baßbetont - das verbessert sonst problematischen (für Nierenkapsel) Baß.

Negativ:
- nur P48. Die Arbeit mit P24 ist zwar möglich, aber die Empfindlichkeit (und entsprechend auch S/N) wird um 6 dB schlechter.
- die mitgelieferte Spinne ist zu hart. Das ist besonders zu spüren, weil das Mikrofon baßbetont ist. Man braucht unbedingt eine viel besser dämpfende Spinne.
- mitgelieferte Kabel ist nur 0,6 m lang. Es wäre gut, wenigstens als Option eine günstige XRL5-Verlängerung zu bieten. Sonst ist man gezwungen, immer XRL3-Kabel paarweise einzusetzen, was schon weniger platz- und gewichtsparend ist.

Habe mir das Mikro als Raummikro für mein Drumset gekauft und wir sind begeistert. Nutzen es in der Overtheshoulder Position (andere Positionen auch getestet...also davor, Decke usw...aber diese ist unschlagbar) auf ca 1,8m also zentral hinter mir an der Wand befestigt mit Adam Hall D 921 Base Plate (musthave...kostet keine 4 euro und ist die Wahl zur Wandbefestigung). Nun zum Sound: Das Teil ist der Hammer. Wir haben unseren Ohren nicht getraut, was das Mikro für den Preis abliefert. Man könnte nur mit diesem Mikro allein schon ein Drum Set aufnehmen, richtig geil wird es aber, wenn das Signal den Stützmikros am Set als Raum zugemixt wird. Der Effekt ist krass und das ganze Set öffnet sich räumlich und klingt mehr als Einheit und eben nicht so separiert in Einzelspuren. Ist so, als ob ihr den Vorhang aufzieht. Klar...wenn man den Pegel aufreisst, dann hört man ein Grundrauschen, das hier ja schon öfter angesprochen wurde. Im normalen Drumbetrieb ist das aber vernachlässigenswert und es kostet eben nicht 3400 €, wie ein Mikro, dass genauso aussieht....;)....und nicht von aus China kommt. Für alle die ein Raummikro für Drums suchen - kauft es euch!

Habe mir das Mikro für ORTF Aufnahmen von Klassik Kammermusikensembles gekauft.
Um ersteinmal festzustellen ob ich das Mikro behalten möchte, habe ich folgenden Test durchgeführt:
Im Wohnzimmer eine Klassik Referenzaufnahme auf der Hifi-Anlage in ordentlicher Lautstärke abgespielt und dann im Abstand von 2 Metern mit 3 verschiedenen Mikrophontypen an der gleichen Stelle Stereo Aufnahmen mit dem Zoom H 6 gemacht.
Ergebniss:
1. Mikros Zoom H6 XY. Klang ist sehr dünn, viele Höhen, wenig Bässe, unausgewogen, starkes Rauschen, der mit Abstand schlechteste Klang.

2. Mikros Neumann KM 184 in ORTF Aufstellung: Sehr guter Klang, schöne Höhen, klar definierte Bässe, wenig Rauschen.

3. Superlux ORTF: Und nun die Überaschung! Das Mikro klang genauso gut wie die 2 Neumänner! Keine übertriebenen China-Höhen, klare Bässe, wenig Rauschen und sehr ausgewogener Klang! Die Testperson (Profi-Musiker) hat im Blindtest das Superlux als das beste im Klang bewertet!

Klar, der Test ist nicht gerade wissenschaftlich, aber das Ergebniss hat mich doch sehr überrascht!
Auch hat der Zoom H6 bestimmt keine High-End Mikrophonvorverstärker so daß die Neumänner nicht ihre vollen Qualitäten auspielen können.
Trotzdem hatte ich mich bei einer ähnlichen Testaufstellung im Vergleich mit mehreren Mikrophonen, eindeutig für die Neumänner trotz des Preises entschieden.

Die Verarbeitung ist von außen betrachtet auch sehr in Ordnung (habe das Mikro natürlich nicht aufgemacht). Macht einen sehr soliden Eindruck.

Nun kann ich ohne großen Aufbauaufwand eine ORTF Aufnahme machen.
In zwei Wochen werde ich die Mikros mal bei einem Live Konzert testen :)

"Echte" ORTF-Aufnahmen verlangen einen Winkel zwischen den Membranen von 110° und einen Abstand von 17 cm. Das ist mit den hier verfügbaren Kleinmembranmikros, Schienen und Klemmen fast nicht machbar. Schließt man die XLR-Kabel an, kommen sich die Mikros immer irgendwie hinten in die Quere oder die seitlichen Öffnungen der Kapseln werden verdeckt. Also: wer das Geld für Schoeps nicht ausgeben will oder kann hat kaum eine andere Wahl.

Dafür kann sich die Qualität des Superlux durchaus sehen lassen:
- ziemlich verfärbungsarm
- Rauschen noch im grünen Bereich
- ordentliche Verarbeitung und Ausstattung

Dazu die bekannten Vorteile des ORTF-Verfahrens:
- schneller und einfacher Aufbau
- gute räumliche Wiedergabe

Für die Abnahme großer Ensembles wie Orchester und Chöre einfach super!
Entscheidend für eine gute Aufnahme ist nicht alleine das Mikro. Da muss die ganze Kette vom Original bis zur Wiedergabe beachtet werden und wer da technisch nicht im fünfstelligen Bereich operiert ist hiermit bestens bedient.