Das erste Exemplar war defekt, hier sendeten Volume-Regler und Data-Drehknopf zufälligen MIDI-Müll. Der Austausch durch Thomann war stressfrei und flott.
Nun das wichtigste: Die Klaviatur ganz ordentlich, um Synthesizer oder Orgelsounds zu spielen (in meinem Fall ohne die Anschlagsdynamik zu nutzen). Sie ist nicht so gut wie mein ewiger Favorit leichter Plastikklaviaturen, der Roland Juno 106. Aber sie ist um Welten besser als z.B. die Plastikbiegescharniergurke des Nektar GX61.
Die Bedienung der Konfigurationsparameter ist so beknackt wie bei fast allen diesen kleinen Keyboards. Es gibt Presets aber keine Split-Funktion aber wenn man ehrlich ist möchte man die Parameter live nicht ändern müssen, das ist einfach zu unpraktisch gelöst.
Die Farben, hey Thomann... die 90er sind doch vorbei. Silber Metallic und Grau? Wer nix zu sagen hat, könnte doch neutrales Schwarz nehmen. Das Gehäuse an sich ist aus schwerem Zeug und wirkt robust – ein Manko ist hier, dass der Fader und der Drehknopf deutlich herausragen und damit abbruchgefährdet sind.
Was natürlich hervorzuheben ist, das ist der echte MIDI-Ausgang. So lassen sich z.B. die nun populären billigen Synthesizer von Behringer direkt im Live-Setup spielen ohne Computer dazwischen. Mit der USB-Buchse, über die das Gerät gepowert werden kann, lässt sich hingegen mit entsprechendem Kabel ein Tablet anschließen, für das ja auch ein Halter am Gerät ist. ... wer schon ein iPad hat, kann hier für kaum Geld ein super kompaktes Keyboard-Setup draus machen.
War die Kaufentscheidung richtig? In der ersten Version stand hier: Definitiv.
Drei Tage später ist auch beim Austauschmodell der Volume-Fader kaputtgegangen und sendet nun genau wie der Data-Encoder zufälligen MIDI-Mist. Klar, ich kann das nun sicher als Garantiefall umgetauscht bekommen, aber beim Ersatzgerät wird es alsbald wieder so sein.
Vermutlich reagiert dieser Fader auf mechanische Belastung einfach sehr schnell mit Kaputtgehen - für den Livebetrieb ist das Keyboard daher untauglich. Am Besten, man stellt es zuhause auf und lässt es dort.
EDIT: Nun brauche ich das Keyboard wieder, aber anstatt es zu reklamieren und das gleiche Problem wieder zu bekommen, habe ich beschlossen, auf meine Garantie zu verzichten. Ich habe die Lötstellen von Fader und Daten-Drehknopf nochmal nachgelötet. Geht nun wieder. Vermutlich wird der Fader bei Druck von oben quasi unten aus der Platine wieder rausgedrückt… aus den Lötstellen. Dabei kann es um Bruchteile eines Millimeters gehen. Dem Laien ist dieses Manöver allerdings nicht zu empfehlen.