Wir treten öfter an Fasching auf und da ist keine Zeit, Verstärker, Effektboard etc. auf die Bühne zu schleppen, zu verkabeln und so weiter. Nach diversen Versuchen (POD, Boss ME70), mit einem Multieffektgerät direkt ins Pult zu spielen, hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben und lange Zeit trotzdem nur über Amp gespielt. Da ich gute Erfahrungen mit dem Sansamp gemacht hatte, habe ich dem Fly Rig 5 v2 eine Chance gegeben. Und zu Recht!
Das Fly Rig hat die Brot-und-Butter Effekte, die Gitarrist so braucht. Die Blonde-Abteilung macht einen wunderbaren Clean-Sound, der super auf die Spielweise anspricht, von zart bis knackig mit jeder Menge Attack. Ich habe mich auf Anhieb zuhause gefühlt. Die Plexi-Abteilung macht einen amtlichen Zerr-Sound, der mir auf Anhieb ohne viel Einstellarbeit zugesagt hat. Brit oder Cali klingen beide super, wo die Priorität liegt, ist Geschmackssache. Die Plexi-Abteilung macht alleine schon ordentlich Alarm, in Kombi mit dem Blonde bleiben in Bezug auf Gain-Reserven keine Wünsche offen. Wenn man dann noch den Boost dazu kombiniert, bricht die Hölle los.
Hall und Delay machen unauffällig und intuitiv regelbar ihre Arbeit und klingen toll.
Ich habe ungefähr 20 Minuten gebraucht, um einen Clean-, einen Crunch- und mit dem Booster einen Lead-Sound einzustellen, die an der PA super klangen und dank Ground-Lift am XLR-Ausgang auch störungsfrei waren, was mir in dieser Halle vorher noch nie gelungen ist. Und das ohne Bedienungsanleitung, weil das Teil definitiv selbsterklärend ist. Morgens bekommen, nachmittags etwas gebastelt und Abends auf der Bühne gespielt. So stelle ich mir das vor.
Ich habe das Fly-Rig bisher nur direkt über PA gespielt, weil ich es primär dafür gekauft habe. Der Test über die 4-Kabel-Methode am Amp folgt.
Netter Nebeneffekt: Signal über XLR direkt ins Pult, Signal über den Klinken-Out mit Boxensimulation über einen Fischer Kopfhörerverstärker ins InEar klappt prima und klingt super, falls der Monitorsound auf der Bühne zu wünschen übrig lässt.
Die beiden Dinge, die ich mir bei einer Version v3 wünschen würde, wären vielleicht noch Bass und Treble statt Tone in der Plexi-Abteilung und daß das Teil insgesamt etwas größer wäre. Die Größe ist zwar für Flug und Transport super, weil das Fly Rig mit der Größe eines breiten Lineals wirklich in jeden Gigbag passt, aber mit Schuhgröße 45 und stabilen Schuhen an den Füßen, stelle ich mir die Bedienung eher schwierig vor, weil man genau schauen muss, wohin man auf dem Fly Rig tritt.
Fazit: Alles da mit amtlichen Sounds. Die perfekte Lösung für enge Bühnen oder als Backup, falls der Amp abraucht. Das Fly Rig bleibt definitiv in meinem Bestand. Mein Rücken wird sich freuen!