Eine sehr edle Keramik mit schöner Lasur ergänzt um zwei 2.5 Notenhefte (mit tollen klassischen/traditionellen Noten) und zugehörigen Studio-Konzert-Aufnahmen mit Ocarina (2 CDs) sowie eine Grifftabelle und einem edlen Instrumenten-Köfferchen.
Unterste Lage klingt sehr satt und angenehm, die beiden oberen zunehmend schrill. Das liegt aber wohl eher am Typ Instrument an sich und weniger an dieser Modell im speziellen.
In der obersten Lage sind die Löcher etwas eng bei einander für meine grazilen Wurstfinger. Aber geht dann doch.
Was mich vor allem stört:
(1) Der Preis. 400¤ sind mir für diese Keramik etwas üppig. 200..300¤ hätten es auch getan. (Ich kenne den Herstellungsaufwand nicht.)
(2) Ton-Präzision: Als Posaunist und E- & K-Bassist bin ich präzise Intonation gewöhnt. Eine (diese?) Ocarina kann die Töne B und Bb unter dem tiefen C allerdings kaum auseinander differenzieren. Auch sonst muss man seine Puste exakt dosieren, um die Töne zu treffen, wie mir mein Stimmgerät (gestellt auf 430Hz!) anzeigt. Ob und wie sich eine solche Ocarina in ein Ensemble anderer Instrumente einfügen lässt, die nicht alle auf 430Hz o.ö. runterpitchen wollen ist mir nicht klar. Bleibt zu testen.
(3) Die beigefügte Grifftabelle bezieht sich auf eine "Stein AC Regular DOUBLE Ocarina". Hier geht es aber um eine TRIPLE Ocarina.
Insgesamt habe ich den Eindruck, dass der Hersteller zwar ne schicke Ocarina gebaut hat, diese an sich aber hätte für 200-300¤ verkaufen sollen. Die Lücke zu den knapp 400¤ wird dann versucht aufzufüllen mit Noten, Köfferchen, CDs. Ich hätte es wesentlich besser gefunden, den Kaufpreis zu >95% in die Ocarina mit komplett sauberer Intonation zu investieren, statt noch diverse Gimmicks in top geliefert zu bekommen. Na gut, vielleicht hab ich das kleingedruckte nicht korrekt gelesen.