durch weichen, melodischen Klang, der sehr gut zu Saiteninstrumenten passt.
Diese Floete ist weniger laut und durchdringend als andere Xiaos mit groesserem Innendurchmesser oder groesserer Anblaskerbe. Eher sanft im Ton, aber gerade deswegen sehr schoen.
Die Stimmung kommt einem zuerst chaotisch vor, wenn man noch nie eine Xiao gespielt hat, aber nach einer Weile herumforschen und herumprobieren merkt man, dass dies ein ausgekluegeltes System ist, womit sich zahlreiche Tonleitern relativ einfach spielen lassen, ohne dass man ein Riese mit extrem langen Armen und Fingern sein muss.
Eine normale F-Dur-Tonleiter kann ebenso gespielt werden wie viele andere Moll-und Dur-Tonleitern in verschiedenen Tonlagen, ohne dass man Loecher halb schliessen muss. Dadurch bleibt der Ton immer sauber.
Die F-Dur-Tonleiter und eine F Pentatonisch Dur Tonleiter bekommt man z. B. , wenn man am 3. Loch von oben beginnt und dann auf den unteren Loechern die restlichen Tone in Oktaven spielt.
Pentatonisch moll (Native American scale) in verschiedenen Tonlagen auch einfach zu spielen, ebenso mitteloestliche Skalen, und auch eine hexatonische Mixolydische Tonleiter, was z.B. perfekt zu einer antiken Trossinger Leier passt.
Der Ton ist wegen der relativ kleinen Blaskerbe nicht einfach zu erzeugen, und sogar wenn man schon eine Quena spielen kann, muss man eine Weile probieren, bis man alle Toene ohne Abbruch und Aussetzer hinbekommt.
Die Verarbeitung ist sehr gut. Sehr schoener schwarzbrauner gemaserter Bambus, einwandfrei innen geschliffen, aussen schwach glaenzend lackiert oder gewachst (nicht uebertrieben glaenzend). Alles makellos, sogar die eingefraesten chinesischen Schriftzeichen ohne jegliche Absplitterungen an der Bambusschale. Nirgendwo ein Splitter, alles glatt.
Kein flumseliges Zeug oder Holzreste innen oder aussen um die Tonloecher herum stoeren den Klang. Alle Loecher sauber gebohrt, und innen die Membranen und Knoten komplett abgefraest. Alles glatt innen.
Es kann hoechstens sein, dass direkt beim Blasloch, wo die einzige Membran noch uebrig ist, mal ein kleines Stueck der duennen Membran -Haut noch haengengeblieben ist. Das kann man aber leicht mit einem Zahnstocher oder einem Haken enttfernen.
Die Bindungen sind einwandfrei ausgefuehrt mit stabilem Nylonfaden.
Nach dem Oelen (ich habe grosszuegig Walnussoel reingeleert) verbessert sich der Klang noch.
Die Stimmung ist gut, ohne grosse Abweichungen, und man kann ungefaehr 2 Oktaven spielen.
Tip: man sollte die Floete hin und wieder auf Risse testen. Durch Temperaturaenderungen kann die beste Bambus-Floete platzen, trotz perfekter Bindungen.
Zum Testen von aussen eine Taschenlampe rundherum an die Oberflaeche halten, waehrend man von unten in die Floete reinschaut. Dadurch sieht man jeden kleinen Riss, der den Ton zerstoeren wuerde.
Kleine bis mittlere Risse kann man einfach mit superglue reparieren. Dauert nur 2 min., und die Floete hoert sich an wie neu.
Fazit:
Absolut zu empfehlen, wenn man genug Geduld aufbringt, die Speiltechnik zu lernen.
Je laenger man probiert, desto besser wird der Klang.
Ein Instrument dieser Qualitaet koennte zu diesem Preis in Deutschland hoechstens ein einzelner Floetenbau-Enthusiast im Nebenerwerb herstellen (wenn er so einen schoenen, absolut geraden und nur minimal konischen Bambus ueberhaupt hier bekommen wuerde).