...sofern man schon eine B-Klarinette besitzt. In meinem Fall ist das die Startone SCL-25. Alle Steckteile beider Klarinetten sind kompatibel. Folgende Zusammensetzung ergab in meiner Versuchsreihe eine einigermaßen in sich stimmige H-Klarinette:
Mundstück (das von der Startone ist etwas kürzer als normal)
C-Birne (wahlweise kurz oder lang)
B-Oberteil
C-Unterteil
B-Schallbecher
Aus den verbleibenden Teilen kann man sich eine zweite H-Klarinette zusammensetzen, die aber in sich zu unstimmig ist, als daß man sie einsetzen würde. Wen das interessiert, der sollte es mit dem chromatischen Stimmgerät einmal durchprobieren.
Da bei den Klarinetten das tiefe und das überblasene Register eine Oktave + eine Quinte auseinanderliegen, muß man, wenn man das ganze Instrument zum Improvisieren nutzen will, immer zwei Tonarten erlernen. Auf der B-Klarinette sind das die B- und die Es-Skala. Mit der C- und H- Klarinette hat man somit zwei bzw. vier Skalen hinzugewonnen, die man nicht extra erlernen muß: F, C, E, H.
Naturgemäß sind auf der C-Klarinette die Tonlochabstände kleiner. So ist hier die Gefahr größer, daß man beim schnellen Registerwechsel aufwärts mit dem linken Ringfinger eine der anliegenden Klappen drückt. Hier ist Abhilfe möglich. Die es'/b''-Klappe ist aus meiner Sicht schon mal völlig überflüssig; ich habe sie also entfernt und das freigewordene Tonloch mit Wachs verschlossen. Man kann diesen Ton viel einfacher mithilfe der Ringgruppe des Unterteils greifen, und alternativ gibt es auch noch eine Trillerklappe. Ebenso habe ich die unter dem Ringfinger liegende Klappe, die mit dem linken Kleinfinger gedrückt wird, entfernt. Alternativ benutze ich einen Gabelgriff mittels Zeige- und Mittelfinger beider Hände. Im oberen Register funktioniert das einwandfrei; im unteren nicht ganz so sauber. Hier muß ich den rechten Ringfinger noch hinzunehmen.
Der Schallbecher dieser Klarinette enthält ein seitliches 4 mm großes Loch, welches wohl der Tonkorrektur dienen soll. Ich habe durch probeweises Verstopfen keine (oder kaum eine) Veränderung festgestellt. Egal, der tiefste Ton im tiefen Register ist nicht gar zu tief, und im Clarinregister nicht zu hoch.
Negativ bewerten möchte ich aber das entschieden zu hohe a (im Zwischenregister, wird mit dem linken Zeigefinger gedrückt). Meines Erachtens handelt es sich um einen Konstruktionsfehler, der durch Austausch des Instruments natürlich nicht zu beheben ist. Allerdings läßt sich der Fehler mit dem Ansatz noch korrigieren. (Bei der o.g. Startone-Klarinette ist das unnötig; dort stimmt der Ton!)
Noch eine Kleinigkeit: Der Formteil des Koffers enthält Aussparungen für zwei Birnen, wovon die eine Aussparung allerdings durch die Bespannung verdeckt ist. Folglich hat die zweite Birne nicht den ihr zugehörigen Platz gefunden, sondern wurde in das Zubehörfach gedrückt, welches dadurch eine leichte Verformung erlitten hat. Ich habe die Bespannung aufgeschnitten, suche allerdings noch nach Formteilen zur Anpassung, da die Birnen nicht fest einliegen. (Zu großer Spielraum, die Birnen wackeln beim Transport.)
Vorwiegend, so heißt es, geht eine C-Klarinette in Kinderhände. Dementsprechend ist dem Instrument Vielerlei beigegeben, so etwa Durchziehwischer in zwei verschiedenen Versionen sowie zwei weitere Tücher, alle schön farbig. Eigentlich fehlen noch bunte Ballons - und Gummibärchen, da man die beigelegten Bißplatten beißen, aber nicht essen kann ;-)
Fazit:
Trotz des zu hoch klingenden a' handelt es sich um ein mich zufriedenstellendes, nützliches Instrument. Daß es fast dreimal so teuer ist wie die technisch ausgereiftere Startone-B-Klarinette, dürfte den (noch) zu niedrigen Verkaufszahlen geschuldet sein.