Als jahrzehntelanger Posaunist und Euphoniumspieler will ich mein Instrumentensortiment erweitern. Die lackierte F-Tuba Phönix erweist sich als hervorragender Kandidat:
Das Instrument hält sich (im Sitzen) sehr gut und alle fünf Ventile lassen sich prima mit Rechts bedienen. Alleine zum Ablassen des Wassers im Stehen braucht es entweder Geschick und Übung oder eines Gurtes. Ösen für einen Gurt hat das Instrument nicht, aber ein Gurt zum Anbinden sollte kein Problem sein. Beim Spielen im Stehen fehlt mir noch die richtige Haltung und Vorgehensweise. Hier geht an einem Stuhl für ein Bein zum Aufstützen der Tuba für mich bisher kein Weg vorbei.
Das mitgelieferte Mundstück (leider ohne Bezeichnung und ohne Maße) hat einen mittelbreiten Rand und einen tiefen Birnenkessel. In hohen wie in tiefen Lagen springen die Töne leicht an, so dass ich der Tuba vom ContraC bis in die hohe eingestrichene Lage auf Anhieb singende Töne entlocken kann. Während ich bei der Thomann Student FA-B-Tuba häufig keine klaren Töne spielen konnte, verwöhnt die Phönix mit gut artikulierbaren Klängen.
Besser als das mitgelieferte Mundstück liegt mir ein Dennis Wick 4L-Tubamundstück, weil es mit mit schmalem Rand und tiefem Kessel mehr liegt, ähnlich sind meine Mundstücke für Posaune (Weril) und Euphonium (Jupiter 570). Damit gelingt mir sowohl leiser die Töne zu beginnen als auch flexibler zwischen hoch und tief zu wechseln. Noch habe ich kaum Erfahrung mit maximaler Lautstärke, um die Nachbarn zu schonen. Zum Scheppern konnte ich das Instrument aber nicht bringen.
Die Ventile wirken etwas plump, auch durch die sehr prominenten Filzdämpfer. Als Mann mit großen Händen liegen mir die Ventile. An dieser Stelle vielleicht auch noch der Hinweis: Pumpventile bei Tuben sind in Deutschland eher selten. Für die Pumpventile spricht auch bei Tuben, was allgemein für sie spricht: Einfach zu pflegen und selbst zu warten, zudem sind einige Effekte mit halbgedrückten Ventilen möglich, vom Gewicht auch tendenziell leichter.
Da ich noch Anfänger bei der F-Tuba bin, stimmen meine Töne vielfach noch nicht gut, das Instrument trifft daran aber keine Schuld, soweit ich das beurteilen kann. In sich ist die Stimmung gut, die Modulationsmöglichkeiten bei der F-Tuba sind jedoch recht gewaltig. Hier muss ich noch länger arbeiten, um auch bei der Tuba mit den Ohren blasen zu können.
Die Stimmzüge sind gut zugänglich und im Vergleich zur Thomann B-Tuba Student FA auch alle beweglich, saßen aber zunächst sehr fest.
Wenig überzeugend finde ich die Gig-Bag, die ein etwas gepolsterter Sack ist. Sie kann als Rucksack getragen werden, wirkt aber insgesamt trotz roten Polsters eher billig.
Fazit:
Tolle F-Tuba zu hervorragendem Preis - klanglich sehr überzeugend.
Soviel nach den ersten Stunden mit Phönix. Gerne trage ich mit etwas Abstand die Erfahrungen nach.
Deutlich ist mir geworden, dass mir die F-Tuba die hohen Register gleichermaßen wie knackige Tiefe ermöglicht. Der Preis ist der Lernprozess für die Griffe und Töne, von denen es erfreulich viele bei der F-Tuba gibt.
Da ich versilberte Instrumente wegen des tragenderen Tones schätze, ringe ich noch mit mir, ob ich nicht die versilberte Version vorziehen sollte.