Vorweg: Diese Bewertung richtet sich vorwiegend an Leute, die Kazoos häufiger verwenden und diesen lustigen kleinen Tröten daher gesteigerte Beachtung schenken.
Ich verwende das Kazoo live für Soloperformances (coronabedingt bisher leider nur im Proberaum). Da Kazoo bei mir öfter zum Einsatz kommt, musste ich dieses Teil gleich bestellen als ich es gesehen habe.
Mal ganz abgesehen vom optischen Effekt - schon ein Hingucker im Vergleich zu einem herkömmlichen Kazoo - mag ich besonders den Sound dieses Kazoos. Es hat deutlich mehr Bassanteile als die jene die ich bisher verwendet habe. Das ist natürlich immer Geschmackssache, aber für meinen Zweck ideal.
Spielt man es in ein Mikrofon, macht es einen deutlichen Unterschied, ob man den Trichter (bassiger, mehr Stimmanteil) oder die Membran (heller, kaum Stimmanteil) ans Mikrofon hält. So hat man mehr Möglichkeiten in der Soundgestaltung.
Auch die Festigkeit, mit der man die Membran in die Halterung klemmt, ändert den Sound merklich.
Die Membran kann übrigens sehr einfach gewechselt werden.
Ich empfehle, eine hochwertige Membran gleich mitzubestellen (zu finden als "Kazoo Spare Diaphragm").
Die Verarbeitung ist okay, ich finde sie entspricht dem Preis. Das Mundstück aus Kunststoff fühlt sich sehr angenehm an. Die Federn der (funktionslosen) Ventile quietschen leider ziemlich laut, und eines hing schon nach kurzer Zeit. Mir ist das egal, weil ich diese nicht verwende. Will man diesen Showeffekt anwenden, kann das aber sicher nerven. Etwas Nähmaschinenöl kann hier helfen.
Für Bastler / Tüftler / Kazoofraks wie mich noch ein paar Tipps:
Ich gehe noch einen Schritt weiter, und verwende das Trumpet Kazoo mit einem Pickup (jenem vom Thomann Electric Kazoo). Dafür musste ich zwar einen Adapter basteln, was aber keine große Sache war. Jetzt gehe ich damit in einen der Returns meines Line 6 Helix und kann den Sound für jedes Preset pegeln, equalizen und mit Effekten versehen - sehr geil. Über den erwähnten höheren Bassanteil kann ich - mit etwas Geduld beim equalizen - verschiedene Blasinstrumente imitieren (natürlich bleibt immer der Kazoo-Charakter, nicht zu viel erwarten!). Das hat dann in meinen Ohren immer einen leichten "Grammophon-Jazz"-Touch, was ich echt cool finde. Bariton-Sax gefällig? Oktaver ein und los gehts. Auch Overdrives und Reverbs können in durchaus hohen Anteilen verwendet werden, ohne dass Rückkoppelungen entstehen. I love it!!!
