Den 'großen Bruder' B3 benutze ich schon lange regelmäßig auf der Bühne und bin von dessen praktischen Features und seinem Sound/Preis/Leistungsverhältnis überzeugt. Deshalb war ich einfach neugierig auf den MS-60B. Gut verarbeitet, robust und mit den wesentlichen Features des B3 für nen Hunni? Ausprobieren!
Das Teil kann in der Tat ne Menge (FX, AmpSims, Tuner, ), Drumpatterns à la B3 sind allerdings nicht drin, sein Bedienkonzept ermöglicht Einzel- oder verkettete Effekte auf Programmplätze zu legen und damit lassen sich prinzipiell die wesentlichen Standard-Anwendungsfälle abdecken. In meinem Fall ein bisschen dbx-Compressor-Emu als Limiter, manchmal ein bisschen Oktaver zum Anfetten, etwas TouchWah oder ne Messerspitze "Raum" beim Solo. AmpSims und Zerre nutze ich nicht.
Diese Sachen macht das MS-60B genauso ordentlich wie das B3 - die Diskussion, welches was besser macht wird ja z.T. heftig geführt, ist aber m.E. überflüssig :-)
Also das B3 in Ruhestand schicken? Sicher nicht!
Der unschlagbare Vorteil des B3 auf der Bühne: 3 Effekte lassen sich einzeln an- und ausschalten. Das ist beim MS-60B konzeptionsbedingt nicht möglich. Durchsteppen der Lieblingsprogrammpatches im Loop geht zwar, ist aber auf der Bühne m.E. nicht praktikabel, v.a. wenns schnell gehen muss. Also nutze ich das MS-60B als Einzeleffekt, also meistens als Compressor/Limiter oder Oktaver. Das machts gut, kann noch viel mehr, wenn ichs mal brauchen sollte und ist als "Schweizer Armeemesser" einfach immer im Gigbag.
Gute Batterien (oder Eneloop-Akkus) halten relativ lang, Nebengeräusche hat es nicht, also trotz "Abstrichen in der B-Note" wegen des Bedienkonzepts mag ich das Teil!