Ich habe das Zoom B3 schon seit langem im Einsatz und bin damit eigentlich ganz zufrieden. Trotz fehlendem True Bypass wird beim B3 der Grundsound nicht zu sehr beeinflusst. Ich verwende das Gerät vor allem, um meinen Slap-Sound dynamisch und vom Klang her harmonischer auf meinen Grundsound abzustimmen. Zusätzlich verwende ich ein wenig Boost und Delay/Reverb-Effekte für Soli. Alles in Allem eine runde Sache. Ich habe keine Skrupel, das B3 auf der Bühne oder auch mal für schnelle Studioaufnahmen zu verwenden.
Das MS-60B hatte für mich den Charme, dass hier vergleichbare Soundeinstellungen in viel kleinerem Format möglich sein sollten. Gleicher Effektprozessor und vergleichbare Software sollten das Gerät zu einer sehr interessanten Alternative zum B3 machen.
Leider hält das MS-60B jedoch nicht, was es verspricht. Grundsätzlich sollte das kleine Geräte zwar völlig analog zum B3 klingen. Die Effektsimulationen und Einstellungen sind auch sehr gut vergleichbar. Anders als beim B3 ist hier aber bereits der Grundsound stark verändert. Dem Signal meines aktiven Sandberg-Basses ist hier nämlich immer ein leichtes Britzeln oder Zerren überlagert, und zwar auch bei ausgeschalteten Effekten und auch bei stark runtergedrehtem Lautstärkeregler am Bass.
Ein Defekt meines Basses liegt nicht vor, denn der klingt absolut super ohne Effekte und auch mit dem B3. Ein Defekt des MS-60B schließe ich ebenfalls aus, denn ich habe bereits zwei Geräte getestet, die beide dasselbe Verhalten gezeigt haben. Hier muss vielmehr ein bauartbedingtes Problem des MS-60B vorliegen.
Übrigens gibt es noch ein weiteres Problem: Die Eingangs-Klinkenbuchse macht keinen sehr guten Eindruck. Die Klinkenstecker meiner Instrumentenkabel sitzen ziemlich lose. Ich vermute, dass ich hier recht bald ein Problem bekommen werde.
Bin noch unschlüssig, ob ich das Gerät zurückschicken oder behalten werde. Bei Sessions, bei denen ich mit fremden Verstärkern spiele, ist der Sound häufig sowieso recht mäßig. Da kann das MS-60B dann doch bisweilen hilfreich sein, einerseits wegen des eingebauten Stimmgeräts und andererseits, weil man doch eben recht effektiv das Klangverhalten beeinflussen kann.