Habe mir dieses Gerät extra zum Jazzgitarreüben besorgt. Mir hat schon immer die Übersicht einer DAW gefallen, allerdings wollte ich mich ohne Rechner aufnehmen können.
Früher (In der Neunzigern) hatte ich einen Tascam 424 Recorder, der zum Üben einfach perfekt war. Das R20 stellt für mich das technisch aktuelle Äquivalent dar: Aufnahme auf SD Karte statt Cassette, Bedienung über Touchpad, ...
Pros.:
- Kopfhörerverstärker laut genug um auch einen 80 Ohm DT770 zu treiben
- insgesamt sehr wenig Nebengeräusche, angenehmer Sound
- Bedienung meist intuitiv, musste selten ins Manual schauen
Cons.:
- kein Batteriebetrieb (lässt sich aber mit 12V USB Konverter (z.B. myVolts Ripcord 12V DC) an einer Powerbank mit 5V/3A Ausgang betreiben)
- keine mitgelieferten Jazzrythmen, nur 4/4, 3/4 oder 6/8 Takteinstellung, hier wäre 12/8 für Swingrythmen schon brauchbar.
Generell muss man sich die Einschränkungen für den Preis vor Augen halten:
- die Prozessorpower reicht nur für genau einen Multieffekt als Insert- oder Sendeffekt für eine gesamte Aufnahme (Project beim R20 genannt). Wer hier mehr will, muss entweder immer wieder den entsprechenden Track rendern und damit weiterarbeiten, oder wird auf Dauer nicht glücklich sein.
- das Touchpad erlaubt nicht unbedingt die samplegenaue Editierung der Aufnahmen; dafür ist die Auflösung dann doch zu beschränkt.
An einer Synchronisation zwischen einem Digitech SDRUM (als MIDI Clock Master) und dem R20 (als Slave) arbeite ich noch. Mal sehen, ob das noch funktionieren mag...
Fazit: für mich ist das R20 der optimale Übungspartner um Improvisation zu üben. Die Übersicht über die aufgenommenen Spuren im Display/Touchpad ist für mich das entscheidende Kriterium für den Kauf gewesen. Wenn Zoom mit einem weiteren Firmwareupdate (aktuell ist 2.0 von 03/2022) noch mehr Taktunterteilungen erlauben würde, wäre ich restlos zufrieden.