Bisher spielte ich mein Alto auf einem Vandoren V16 A6-S+ - das ich immer noch für ein tolles Mundstück halte und DAS Preis-Leistung-Monster ist :-). Ich behalte es auch.
Das (kleine) "Problem" mit dem Mundstück ist weder Ansprache noch Sound -- sondern die Tatsache, dass aufgrund des großen Luftdurchsatzes "Power" in den oberen Lagen nur auf Kosten der präzisen Intonation geht. "Oben" klingt es mit ordentlich Luft-Stütze zwar phantastisch und ist sehr einfach zu spielen, aber man braucht mehr Kontrolle. Das nervt, wenn ich (als Amateur) mal 1-2 Wochen nicht zum (Alto-)Spielen komme und der Ansatz nicht so ist, wie es nötig wäre.
Beim M10FAN Alto Madness ist das Problem nicht da: Das Teil schafft es irgendwie, trotz der klassischen Konzeption der Innengeometrie "oben" richtig zu powern, ohne dass man es irgendwie mehr kontrollieren muss. Wie und warum das funktioniert? Keine Ahnung. Ist das Schummeln? Ja ;-).
Der Rest stimmt auch: Der warme, runde, aber kräftige Ton entspricht genau meinen Vorstellungen von einem modernen Klassiker. Es ist wirklich möglich, mit dem Teil und viel Luft richtig (!) Gas zu geben UND butterweich zu spielen.
Ich habe das Alto Madness übrigens gegen ein Showboat und ein Supernova gespielt, beide mit step baffle. Ich komme mit der Geometrie nicht so gut klar, für Leute, die gewohnt sind, damit zu spielen, sicherlich auch tolle Mundstücke. Wer einen ausgebildeten nicht-klassischen Ansatz hat, braucht aber eigentlich keins der beiden genannten für einen Power-Sound, der mit dem Alto Madness eben möglich ist.
Ich ziehe einen Stern ab, weil der Preis zu hoch ist. Das Vandoren ist vielleicht 15 % weniger gut, aber kostet 75 % weniger. Wer knapp bei Kasse ist, ist mit dem A6-S+ genauso gut bedient (und muss vielleicht ein bisschen mehr üben ;-)).