Mit dem API 550a EQ betrat in den späten 1960ern nicht nur die Urform der 500er-Kassette erstmalig die Bühne, es erblickte auch einer der wenigen, bis heute relevanten EQ-Klassiker das Licht der Audiowelt. Ausgestattet mit seinerzeit höchst innovativen Features und dem bis dato aktuellen und gefragten Sound, etablierte sich der API-EQ dauerhaft als würdige Konkurrenz zu den Modellen von Neve und Pultec. Der 5500 Dual EQ ist die aktuelle Erscheinungsform des großen US-Klassikers 550b. Um den Ansprüchen moderner Produktionen noch besser gerecht zu werden, verfügt er über einige Neuerungen. Dazu zählen modifizierte Frequenzpunkte, eine feinere Abstufung und erweiterte Anschlussoptionen.
Beim API 5500 handelt es sich um einen Dual-EQ mit vier semi-parametrischen Bändern und jeweils sieben schaltbaren Frequenzpunkten. Hi- und Low-Band lassen sich zwischen Peak- oder Shelving-Charakteristik umschalten. Mit dem Range-Parameter kann man die klassische Abstufung in 2-dB-Schritten kanalweise um die Faktoren 0,5 bzw. 0,25 verfeinern. Der API 5500 arbeitet nach dem „Proportional Q“-Prinzip – d.h. mit wachsender Anhebung bzw. Absenkung verstärkt sich die Steilheit der EQ-Kurve. Ein hardwired Bypass vervollständigt die Ausstattung. Rückseitig finden sich symmetrische XLR-Ein- und Ausgänge sowie ein Klinkenbuchsen-Eingangspaar zur alternativen Nutzung. Der API 5500 ist mit einem internen Netzteil ausgestattet.
Dank seiner hervorragenden Klangeigenschaften und des benutzerfreundlichen Funktionskonzepts – musikalische sinnvolle Abstimmung der Frequenzpunkte, Proportional Q-Prinzip, Range-Umschaltung – ist die Arbeit mit dem API 5500 überaus einfach und zielführend. Man kann hier wirklich nichts falsch machen. Die interessante Form der Drehschalter macht sogar eine blinde Bedienung möglich. Insofern eignet sich dieser EQ auch sehr gut für Tonschaffende mit wenig praktischer Produktionserfahrung. Der Profi findet ein hoch effizientes und klanglich leistungsfähiges Sound-Tool mit riesigem Anwendungsbereich.
API oder Automated Process Inc. zählt zu den großen klassischen Mischpult-Herstellern, die sich erfolgreich in der aktuellen Audiowelt etablieren konnten. API wurde 1969 von Saul Walker und Lou Lindauer in New York City gegründet. Wesentliches Merkmal der ersten API-Konsolen waren die Baugruppen im sog. 500-Series-Format – ein Standard, der bis heute aktuell ist. Während der „Golden Era of Recording“ zeichnete sich API durch zahlreiche Innovationen aus und lieferte Mischpulte und Peripherie an eine Vielzahl von prominenten Studios, Künstlern und Sendeanstalten, vornehmlich in den USA. Nach einigen Turbulenzen in den 90er-Jahren konnte das nunmehr umstrukturierte und in Maryland beheimatete Unternehmen wieder erfolgreich Fuß fassen und liefert seit 1999 professionelle Audiotechnik in höchster Qualität.
Auch wenn der API-EQ seine Berühmtheit vor allem legendären Rock-Produktionen verdankt – beschränkt auf Rock-Sound ist er keineswegs. Dank der aktualisierten Frequenzpunkte funktioniert das klangliche Konzept des 5500 EQs mit nahezu jeder Art von modernem Programmmaterial. Ursprünglich als Channel-EQ konzipiert, erleichtert die praktische Range-Umschaltung des 5500 erheblich die subtile Bearbeitung von Bus-Signalen und ermöglicht sogar den Einsatz im Mastering. Als klanglich reizvolle Besonderheit gilt der hauchfeine Kompressionseffekt des API-EQs: Auch bei neutraler Einstellung wahrnehmbar, verbessert er subtil Präsenz und Durchsetzungskraft eines Signals. Ob als Teil einer hochwertigen Aufnahmekette oder als Mixdown- oder Bus-EQ – der API 5500 liefert zeitlos hochwertigen Edel-Sound für nahezu jedes Instrument und jedes musikalische Genre.