Ich suchte nach einer kleinen praktischen Lösung, um ohne Rechner mit einem möglichst guten Sound üben zu können.
Nach einiger Recherche habe ich mich für den Apogee Jam+ entschieden. Die Gründe? Durchwegs gute Rezensionen im www, gute Hardware- und gute Klangqualität, dazu ein Hersteller, der weiß, was er tut. Wichtig war mir auch die IOS-Kompatibilität, so dass ich mein iPhone verwenden kann und ausser einem Kopfhörer und einem Instrumentenkabel nichts weiter brauche.
Das kleine Teil kommt recht wertig daher (Metallchassis und ordentliche Bedienkomponenten), dazu als Zubehör 3 Kabel (2x USB, 1x Lightning), eine Kurzanleitung und ein Coupon, um eine Amp-App downzuloaden (die ich jedoch noch nicht getestet habe!)
Alles in allem ist die Ausstattung eher spartanisch, aber für meine Zwecke ausreichend - angesichts des im Vergleich zum Mitbewerb deutlich höheren Preises muss das Ding aber dann klanglich wirklich "liefern" - und ja, das tut es durchaus.
Kabel rein, App starten, losspielen - der Klang ist beim Bass klar, dynamisch und rauschfrei, mehr brauche ich nicht.
Die Qualität ist so gut, dass ich sicher noch ausprobieren werde, mit dem Jam+ Aufnahmen zu machen. Für den Moment verwende ich das Teil nur zum Üben am iPhone, und mit ordentlichen Ohrhhörern macht das wirklich Spaß! Der Inputpegel ist ausreichend regelbar,die LEDs am Jam+ zeigen Pegelspitzen zuverlässig an und ich hatte weder mit aktiven, noch mit passiven Instrumenten Probleme. Ein Klick auf den Lautstärkeregler schaltet den Ton von Clean auf Crunch. Gain-Intensität ist regelbar und klingt auf jeden Fall besser als manch andere Digitalzerre, ich verwende hierfür aber lieber Plugins.
Verwendet habe ich das Teil bisher mit den folgenden Apps: Foobar, Anytune, Drumbeats+ und Tonestack. Überall guter detailreicher Sound, der den Charakter meiner Instrumente sauber abbildet. Keine Artefakte oder sonstige negativen Dinge wie Latenzprobleme festzustellen. Das Ding tut für mich das, was ich erwartet habe.
Kritikpunkte? Einzig beim Handling des verkabelten Winzlings gibt's m.E. noch 'Luft nach oben':
USB-Port und Audio Out finden sich an der einen Schmalseite, des Geräts, der Instrument-Input an der anderen. Somit kann man sich's aussuchen, welche Kabel abgeknickt werden, wenn man das Teil verkabelt in Hemd- oder Hosentasche stecken möchte. Hier wäre ein (abnehmbarer) Clip sicher hilfreich.
Am besten legt man den Jam+ zusammen mit iPhone o.ä. vor sich und verwendet ein genügend langes Instrumentenkabel, um das Teil nicht durch eine unbedachte Bewegung vom Tisch zu ziehen. Da es aus Metall und mit einer gummierten Unterseite versehen ist liegt es zwar wirklich stabil, ich hätte es aber eben gerne auch mal eingesteckt.
Kann ich es empfehlen? Ja, ich wäre allerdings bei einem moderateren Preis noch deutlich überzeugter.
Was bleibt:
+ Zwergenformat, passt in jede Hemdtasche
+ Guter Klang
+ Gute Hardware
+ Set and Forget-Bedienung
- Keine Befestigungsmöglichkeit
- Preis "hart an der Grenze"
Update 15.07.19: Das Gerät ging dann doch wieder zurück. Grund: die fehlende Möglichkeit, die Kopfhörerlautstärke am Gerät einzustellen sowie keine Möglichkeit, das Teil irgendwie zu fixieren, dazu der m.E. für das gebotene zu hohe Preis. Guter Sound ist leider doch nicht alles.