Ich habe das GerĂ€t im Zuge des Thomann JubilĂ€ums-Angebots gekauft (herzlichen GlĂŒckwunsch zum 70!), weil ich einen kompakten und flexiblen Controller fĂŒr Apps und Sequenzen in einem mobilen Midi-Setup gesucht habe.
Das GerÀt kann mehr als ich wollte, inkl. CV/Gate Option (die ja vielleicht spÀter einmal interessant werden können).
DafĂŒr, wofĂŒr ich es verwenden möchte, ist das GerĂ€t perfekt und es ist eine Freude, damit zu spielen. Die anschlagdynamischen Slimkey-Tasten mit Aftertouch sind hochwertig, deutlich besser als z.B. bei einem AKAI MPK und selbst noch einen Ticken besser als bei dem MiniFreak (Nachtrag: die Tasten sind eigentlich genau gleich, aber bei dem Keystep hat das Aftertouch-Feeling fĂŒr mein GefĂŒhl einen besseren Widerstand, es fĂŒhlt sich leicht straffer an). Das ganze GehĂ€use ist robust. Die Soft-Tasten bewegen sich auf auf hohem Niveau. Die Drehregler/Potis fallen im Vergleich dazu etwas ab, machen aber auch einen ordentlichen Eindruck. Aber gerade die Möglichkeit mit dem Temporegler die Midi-Clock fĂŒr das ganze Setup zu regeln ist sehr bequem.
Von den Anschlussmöglichkeiten her ist das GerĂ€t auch hervorragend ausgestattet. Es lĂ€sst sich sowohl in eine USB- als auch eine Midi-Umgebung mit PIN-Steckern inkl. Sync via Mini-Klinke einbinden. Die Konfiguration fĂŒr den Midi-Sync stellt man mit einer Mini-Schalter-Matrix auf der RĂŒckseite ein. Die halte ich fĂŒr das gröĂte Manko. Die Schalter sind so filigran und gleichzeitig so schwergĂ€ngig, dass zumindest Zweifel bleiben, wie oft man zwischen USB und Midi-Ein/Ausgang umstellen kann ohne dass irgendwann mal das irgendwelche Probleme auftreten. Vielleicht halten sie auch lĂ€nger als sie aussehen, wer weiĂ. Jedenfalls lĂ€dt die Konstruktion eher nicht zu einem hĂ€ufigen Wechsel der Sync-Wege ein. Das GerĂ€t scheint sich also eher einen festen Platz in seinem Setup zu wĂŒnschen.
Was es dabei an FlexibilitĂ€t zu wĂŒnschen ĂŒbrig lĂ€sst, macht es ĂŒber eine Begleitsoftware wieder einigermaĂen wett. Mit dem Midi Control Center lassen sich komplexe Konfigurationen erstellen und als Presets speichern, was vor allem fĂŒr den Sequenzer von Vorteil ist. Es gibt hier auch einen Editor fĂŒr den Sequenzer, mit dem sich also auch komponieren lĂ€sst. Hier wĂ€re noch einmal zu betonen, dass der KeyStep sehr avancierte Optionen fĂŒr das Spielen von Sequenzen (z.B. automatisches Transponieren) bereitstellt.
So lassen sich auch schnell ganze Setups vorbereiten, sichern und auch spĂ€ter schnell wieder auf die Kiste laden. Ein Malus aber auch hier (was möglicherweise an meinem Setup, Mac M2 Ventura, liegt): Man darf Einstellungen in dem Midi Center nie mit "Enter" quittieren, sonst stĂŒrzt das Programm ab. Puh. Das ist offenbar ein heftiger Bug und schon sehr nervig, wird aber hoffentlich in einer der nĂ€chsten Updates behoben. Aber wenn man das beachtet, kann man die Vorteile des Midi Centers gut nutzen.
Insgesamt halte ich das GerĂ€t, trotz der zwei genannten Monita, vor allem auch angesichts dieses sehr gĂŒnstigen Preises, fĂŒr konkurrenzlos - je nach dem, fĂŒr welche Zwecke man es einsetzen möchte. Mit den avancierten Sequenzer-Features und den gut ausbalancierten Aftertouch-Keys ermöglicht das kleine GerĂ€t in jedem Fall innovative und auch gut kontrollierbare Formen, seine (Soft- oder Hardware)-Synths zu spiele und auch neu zu entdecken.
Und den festen Platz, den das GerĂ€t sich in meinem Setup wĂŒnscht, hat es auch schon halb gefunden.