Anfang der 70er Jahre erschien das System 2500 von ARP als konzeptioneller Gegenentwurf zu den Modularsystemen von Moog. Es wurde von Elektronik-Pionieren und Musikern unterschiedlicher Genres eingesetzt, wie zum Beispiel Vince Clarke, Jean Michel Jarre, Vangelis, Elton John oder Pete Townshend und war in Steven Spielbergs „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ zu sehen. Diese Legende ist sehr selten und wenn, dann nur zu Liebhaberpreisen erhältlich. Das anspruchsvolle System teilte viele Funktionen anders als bei Moog auf und bot anstelle von Patch-Buchsen eine Kreuzschienenmatrix zur Verbindung der Module. Dieses Konzept hat sich jedoch nicht durchgesetzt. Behringer lässt mit der 2500 Series das ARP-System wiederaufleben, portiert es jedoch kostengünstig in das Eurorack-Format. Das Modul 1016 besitzt Noise Generator und Random Source in jeweils doppelter Ausführung.
Dual im doppelten Sinne: Das Modul besitzt zwei Rauschgeneratoren und zwei Zufallsgeneratoren in jeweils identischer Ausführung. Die Rauschgeneratoren können wahlweise White Noise, das über das gesamte Frequenzspektrum reicht, oder ein gefiltertes Pink Noise mit gedämpften Höhenanteilen erzeugen. Mit einem Abschwächer lässt sich der Ausgangspegel des Generators einstellen. Die Slow-Random-Sektionen generieren zufällige CV-Spannungen, die ebenfalls mit Abschwächern im Ausgangspegel geregelt und bei Bedarf mit einem Schalter komplett deaktiviert werden können. Farbige LEDs zeigen die Aktivität der Sektionen an. Alle vier Generatoren verfügen jeweils über einen eigenen Ausgang und können unabhängig voneinander zu beliebigen Zielen verbunden werden.
Die Module der Behringer 2500 Series sind die moderne Version einer absoluten Legende und bieten trotzdem einen günstigen Einstieg in die modulare Welt. Mehrere Module der Serie sind entweder dual ausgeführt oder kombinieren zwei unterschiedliche Funktionen miteinander, was die ohnehin preiswerten Module noch attraktiver macht. Ein Basissystem lässt sich mit vergleichsweise geringem Kostenaufwand zusammenstellen und kann dann nach und nach erweitert werden. Außerdem ist die 2500 Series eine großartige Gelegenheit, dem so gut wie unmöglich zu erwerbenden Originalsystem nahe zu kommen. Dabei lässt sich ein Wunschsystem nicht nur nach den eigenen Vorstellungen frei zusammenstellen, sondern kann auch durch Eurorack-Module, die andere Konzepte verfolgen, sinnvoll ergänzt werden.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
Rauschen kann in einem Modularsystem vielfältig eingesetzt werden. Als Klangbestandteil lässt es sich für Snares und Cymbals, aber ebenso als Attack-Komponente bei Bässen und Leadsounds sowie zur Imitation von Flöten oder Whistling verwenden. Mit der richtigen Filterung sind selbst Foley FX-Sounds wie Wind und Meeresrauschen schnell erzeugt. Auch als Modulationsquelle für Simmons-ähnliche Kicks oder zur Einspeisung in ein Sample & Hold-Modul ist Noise unverzichtbar. Mit Slow Random als Modulationsquelle lassen sich bei feinfühliger Dosierung statische Signale wie die Tonhöhe eines Oszillators oder die Cutoff-Frequenz eines Filter lebendiger gestalten, ohne übertrieben oder periodisch wie ein LFO zu wirken.