Anfang der 70er Jahre erschien das System 2500 von ARP als konzeptioneller Gegenentwurf zu den Modularsystemen von Moog. Es wurde von Elektronik-Pionieren und Musikern unterschiedlicher Genres eingesetzt, wie zum Beispiel Vince Clarke, Jean Michel Jarre, Vangelis, Elton John oder Pete Townshend und war in Steven Spielbergs „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ zu sehen. Diese Legende ist sehr selten und wenn, dann nur zu Liebhaberpreisen erhältlich. Das anspruchsvolle System teilte viele Funktionen anders als bei Moog auf und bot anstelle von Patch-Buchsen eine Kreuzschienenmatrix zur Verbindung der Module. Dieses Konzept hat sich jedoch nicht durchgesetzt. Behringer lässt mit der 2500 Series das ARP-System wiederaufleben, portiert es jedoch kostengünstig in das Eurorack-Format. Das Modul 1036 ist ein duales Sample & Hold, das mit internen und externen Signalen arbeiten kann.
Das Modul 1036 verfügt über zwei identische, analoge Sample & Hold-Einheiten, die unabhängig voneinander oder mit derselben Clock arbeiten können. Es gibt jeweils eine interne Quelle für eine Zufallsspannung als auch einen Clock-Generator, dessen Geschwindigkeit mit einem externen CV-Signal gesteuert werden kann. Die Zufallsspannung wird bei jedem Clock-Impuls ausgewertet und als Momentaufnahme am Ausgang ausgegeben, bis der nächste Impuls eine neue Spannung ermittelt. Die Clock von Einheit A kann auch für Einheit B verwendet werden, um zwei S&H-Signale mit gleichem Tempo, aber individuellen CV-Werten zu erhalten. Anstelle der internen Signalquellen können auch die manuellen Taster am Modul sowie externe Quellen wie Noise oder ein Dreiecks-LFO bzw. Trigger oder Gates von anderen Modulen verwendet werden.
Die Module der Behringer 2500 Series sind die moderne Version einer absoluten Legende und bieten trotzdem einen günstigen Einstieg in die modulare Welt. Mehrere Module der Serie sind entweder dual ausgeführt oder kombinieren zwei unterschiedliche Funktionen miteinander, was die ohnehin preiswerten Module noch attraktiver macht. Ein Basissystem lässt sich mit vergleichsweise geringem Kostenaufwand zusammenstellen und kann dann nach und nach erweitert werden. Außerdem ist die 2500 Series eine großartige Gelegenheit, dem so gut wie unmöglich zu erwerbenden Originalsystem nahe zu kommen. Dabei lässt sich ein Wunschsystem nicht nur nach den eigenen Vorstellungen frei zusammenstellen, sondern kann auch durch Eurorack-Module, die andere Konzepte verfolgen, sinnvoll ergänzt werden.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
Die von einem Sample & Hold-Modul erzeugten Signale ändern sich sprunghaft mit jedem Impuls. Wird damit die Tonhöhe eines VCOs gesteuert, entstehen zufällige Tonfolgen, die, gegebenenfalls begradigt durch einen Quantizer, inspirierende bis hypnotische Sequenzen ergeben können. Das gleiche Signal lässt sich auch effektiv zur Modulation von Filtern oder Flanger/Phaser-Effekten verwenden. Ersetzt man die Zufallsquelle durch einen Dreiecks-LFO oder ein langsame Hüllkurve, entsteht eine sogenannte Treppenspannung. Als Impuls muss nicht immer eine durchlaufende Clock verwendet werden. Mit Triggern von einem Sequenzer lässt sich das S&H-Signal rhythmisieren und einem Groove anpassen. Verwendet man die Gate-Signale von einem Keyboard, erzeugt das S&H-Signal mit jeder gespielten Note einen neuen Wert.