Anfang der 70er Jahre erschien das System 2500 von ARP als konzeptioneller Gegenentwurf zu den Modularsystemen von Moog. Es wurde von Elektronik-Pionieren und Musikern unterschiedlicher Genres eingesetzt, wie zum Beispiel Vince Clarke, Jean Michel Jarre, Vangelis, Elton John oder Pete Townshend und war in Steven Spielbergs „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ zu sehen. Diese Legende ist sehr selten und wenn, dann nur zu Liebhaberpreisen erhältlich. Das anspruchsvolle System teilte viele Funktionen anders als bei Moog auf und bot anstelle von Patch-Buchsen eine Kreuzschienenmatrix zur Verbindung der Module. Dieses Konzept hat sich jedoch nicht durchgesetzt. Behringer lässt mit der 2500 Series das ARP-System wiederaufleben, portiert es jedoch kostengünstig in das Eurorack-Format. Das Modul 1047 ist ein charaktervolles Multimodefilter mit State Variable-Technik.
Das Filter arbeitet mit einer Flankensteilheit von 12 dB und besitzt vier Modi: Tiefpass, Bandpass, Hochpass und Notch (Bandsperre). Das Filter ist mit einigen Besonderheiten ausgestattet. Die Cutoff-Frequenz kann mit einem Coarse- und einem Finetune-Regler eingestellt werden. Die vier Modi werden gleichzeitig erzeugt, ein Umschalten ist nicht nötig. Sie liegen alle an separaten Ausgängen an und können von dort zu unterschiedlichen Zielen gepatcht werden. Die Cutoff-Einstellung gilt für Tief-, Band- und Hochpass gemeinsam, Notch verfügt über einen eigenen Regler, dessen Stellung sich unter Umständen auf die anderen Modi auswirkt. Der Resonanzmodus kann zwischen NORM und LIM umgestellt werden. Im LIM-Modus wird der Pegel mit steigendem Resonanzwert kompensiert. Die Cutoff-Frequenz kann über zwei CV-Eingänge moduliert werden und auch die Resonanz besitzt einen CV-Eingang.
Die Module der Behringer 2500 Series sind die moderne Version einer absoluten Legende und bieten trotzdem einen günstigen Einstieg in die modulare Welt. Mehrere Module der Serie sind entweder dual ausgeführt oder kombinieren zwei unterschiedliche Funktionen miteinander, was die ohnehin preiswerten Module noch attraktiver macht. Ein Basissystem lässt sich mit vergleichsweise geringem Kostenaufwand zusammenstellen und kann dann nach und nach erweitert werden. Außerdem ist die 2500 Series eine großartige Gelegenheit, dem so gut wie unmöglich zu erwerbenden Originalsystem nahe zu kommen. Dabei lässt sich ein Wunschsystem nicht nur nach den eigenen Vorstellungen frei zusammenstellen, sondern kann auch durch Eurorack-Module, die andere Konzepte verfolgen, sinnvoll ergänzt werden.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
Das Filter 1047 ist sehr flexibel. Die vier Modi lassen sich einzeln abgreifen und zu unterschiedlichen Zielen verbinden, um sie dort individuell weiter zu bearbeiten. In einem Mixer danach zusammengeführt, kann die Balance zwischen den Ausgängen nach Bedarf geregelt werden. Mit dem NORM/LIM-Modus und der Notch-Frequenz lässt sich das Resonanzverhalten beeinflussen und so der Filterklang variieren. Mit der Selbstoszillation im NORM-Modus lassen sich bei Modulation durch eine schnelle Hüllkurve markante Percussions erzeugen. Die Selbstoszillation ist im NORM-Modus auch als stabile Tonquelle verwendbar, wobei das Signal durch die fehlende LIM-Kompensation deutlich übersteuern kann. Mit Finetune lässt sich dieser Klang zusätzlich justieren.