Behringer KM1700

Auf der Suche nach einer günstigen, einigermaßen leisen und vorallem robusten Endstufe wurde ich hier fündig.

Einsatz:
Antrieb zweier 12" Langhub Subs für die letzte Oktave/Entlastung der Monitore bzw LFE für die Zweitnutzung als Heimkino.

Verpackung:
Nichts zu beanstanden, kam einwandfrei bei mir an. Lieferzeit wie immer top. Potis und Hauptschalter an der Front lassen schnelle Anpassung/Zuschaltung zu.

Bedienung:
Keinerlei Beanstandungen, alles im Rahmen des Machbaren. Inputvoltage/Stereo/Mono/usw stellt man einmal ein mit flachen Schraubenzieher ein und fertig.

Verarbeitung:
Für den Preis mehr als erstaunlich. Das Gegäuse sieht nicht nur wertig aus, sondern fühlt sich auch so an. Alle Anschlüße haben Spiel mit guter Toleranz, weder zu fest noch zu locker. Ok, die LS Klemmen sind sehr "billig" gemacht, die von mir verwendeten SpeakOn sind voll ok. Die Potis haben eine leichte Rasterung, sehr angenehm. Fotos der Innereien finden sich im Netz, großer Ringkerntrafo, passable Größe der Kühlrippen und vernünftige Verkabelung.
Einzig die PowerLed ist für meinen Geschmack etwas zu hell.

Sound:
Im Einsatz deutlich unter 200 Hz kann ich nicht beanstanden. Kein Rauschen, kein Brummen, kein Knacksen. Leistung scheint da zu sein, auch wenn ein Test an größeren Tops für eine Party noch aussteht.
Die Lüfter laufen offenbar durchgehend auf einer Stufe, was leider etwas zu laut ist. Angesichts des Preises kein Thema.

Gesamt:
Super Teil, ich bin positiv überrascht.
Anzumerken ist ein Teildefekt der ersten Endstufe, da war ein Poti locker, wodurch ein Kanal nicht richtig funktionierte. Dank Thomann schnell und unkompliziert Ersatz bekommen.

ich betreibe in meinem Wohnzimmer zwei Eigenbau Bassboxen bestückt mit EV DL15 BFH zusammen mit je 8" EV und JBL 1" Tops für HIFI - Zwecke, 6 Ohm pro Seite, angetrieben bisher von einer original EV Q44 (irgendwo steht "passed 1994"... das nenne ich mal build like a tank! :-) ... ). Die Q hat das Sofa und die Frisur nach hinten geschoben, die Mitten und Höhen sind im Ohr geradezu explodiert- pures Live Erlebnis!... Leider haben im Dez 2016 dh nach 22Jahren (!) die Schutzschaltungen angesprochen und nicht mehr freigegeben. Also war guter Rat teuer. Ich habe von der Behringer "ATR" Technik gelesen und war gespannt, ob da was dran ist. Also, KM 1700 bestellt, ebenfalls analog Class H, leistungsmäßig sogar einiges über der Q. Verarbeitung industriemäßig gut, klassischer Ringkerntrafo, trotzdem ein HE weniger bei fast gleichem Gewicht. Es gibt sogar einen "Breaker" hinten, den ich mal salopp als "FI" für Endstufen umschreiben will. Will heißen, der Gedanke ist, kein Aufschrauben der Endstufe und nerviger Austausch von Feinsicherungen im dunklen Livebetrieb, sondern Fehler beseitigen, diese Taste drücken und weiter gehts, kein Schrauben, kein Totalausfall. So weit so gut - aber nur Therorie. Also angeschlossen und Standartmaterial getestet. Höreindruck: Hm.. Schade!. Die Endstufe macht auf jeden Fall laut, ich denke die Leistungsangaben stimmen, Headroom ist auch da, aber: Die Höhen sind da, aber es fehlt an der letzten Brillianz. Die Bässe sind auch da, aber es fehlt der ultimative Punch. Die Endstufe klingt irgendwie sanfter, braver, um nicht zu sagen softer als die gute alte Hard Rock Q. Ich führe das auf den relativ niedrigen Dämpfungsfaktor von 120 zurück. Es fehlt außerdem m.E. an der old school massiven Kondensatorpower . Über die Slew rate habe ich bei Behringer keine Aussage gefunden, wird aber rein hörmäßig ziemlich unter einer Yamaha liegen mit 25V/msec. Im PA- Bereich kann ich mir die Endstufe im Semi- Bereich für Mid/High Anwendungen oder als Monitor - Amp vorstellen - es ist eben auch eine Preisfrage. ATR erfüllt die Versprechungen jedenfalls meiner bescheidenen Meinung nach nicht.