Auf seiner Homepage vergleicht Bob Reeves die Ränder seiner Mundstücke versehen mit dem Hinweis „funktionally similar to“ und listet dabei sowohl gängige Bach- als auch Schilkegrößen auf. Ich finde diese Herangehensweise großartig, denn die gemessenen Parameter der Hersteller*innen sagen letztendlich wenig darüber aus, wie sich ein Mundstück wirklich anfühlt. Anders formuliert: Anhand von Maßen kann ich nicht sagen, ob ein Mundstück für mich geeignet ist oder nicht. Reeves beschreibt seinen 42er Rand mit funktionaler Ähnlichkeit zu einem Bach 6C, einem 3C (Elkhart) oder dem Schilke 14er Rand. Das trifft es sehr gut. „Medium round with a soft bite“. Das ist für mich ein deutlich spürbarer Unterschied zum 41er oder 43er Rand und mein persönlicher Favorit. Der Reeves C-Kessel hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Bach 3C-Kessel. In der Standardserie von Reeves steht der C-Kessel immer in Kombination mit einer 26er Bohrung (3,73mm). Hinzu kommt die Backbore #2. Diese Rückbohrung zeichnet sich vor allem durch eine exzellente Intonation aus. Das ist keine Selbstverständlichkeit, erleichtert das Spielen jedoch ungemein. Die Artikulation ist beeindruckend. Das gilt auch für die Ausdauer, die das Mundstück liefert.
Das Reeves 42C ist für mich ein Mundstück mit mittleren Standardeigenschaften (im positiven Sinn!), das sich durch einen „fetten Sound“ und hohe Effizienz über die komplette Range auszeichnet. Dabei ist es weder besser noch schlechter als ein vergleichbares Bach oder Schilke. Es ist ein bisschen anders. Ich schätze es sehr in Kombination mit meiner Olds Special (1959). Ob sich ein Wechsel lohnt, muss jede Trompeter*in für sich selbst entscheiden. Einen Test ist das 42C allemal wert. Übrigens: In allen Reeves schlummert ein Hauch von Jazz.
