Auf den G12V bin ich über meinen 68 Deluxe Reverb Fender Silver Face Amp (Neuauflage) gekommen. Der klingt - natürlich auch aufgrund der speziellen Schaltung - nicht so drahtig und bissig wie ein 65 Deluxe Reverb und passt auch gut zu Rockmusik, ohne die Fender-Gene zu verleugnen. Selbst Jazzer spielen gerne darüber und einen Teil des Gesamtklangs macht sicher der G12V aus.
Ich habe den G12V gekauft, um einen Fender Deluxe Vintag Modified Verstärker (40 Watt, Digitaleffekte, inzwischen nicht mehr im Programm) zu "entschärfen", da dieser Amp zwar laut ist, aber im Clean Kanal unschöne Hochmitten von sich gibt, die vor allem im Zusammenspiel mit einer Telecaster nicht so klingen, wie man es von einem Fender Amp erwartet.
Die erste Herausforderung war, einen in der Einbauhöhe passenden Speaker zu finden, da im Vintage Modified Verstärker die Trafos und Endstufenröhren sehr weit innen liegen. Der erst Versuch mit einem Eminence Cannabis Rex ging auch schief. Vielen Dank an den Thomann Service für die Unterstützung bei der Suche nach einem passenden Lautsprechern. Der G12V passt knapp, aber ohne Anstrengung in meinen Verstärker.
Das Ergebnis zeigt eine Entwicklung in die richtige Richtung. Der G12V klingt deutlich angenehmer als der serienmäßig eingebaute "Seventy Eighty". Den aus der Schaltung resultierenden störenden Frequenzbereich kann er aber nicht ganz kompensieren. Vom Wirkungsgrad her dürfte es wenig Unterschiede geben.
Es ist richtig, dass die G12V-Lautsprecher nur 4 Befestigungslöcher haben (normalerweise sind es 8). Einen technischen Hintergrund erkenne ich nicht, können als bei Celestion nur die Controller zugeschlagen haben, weil so eine Befestigungsöffnung kostet sicher einige Cent. Der G12V ist sonst vom Preis-Leistungsverhältnis her absolut im grünen Bereich.
Die Verpackung und Verarbeitung des G12V sind einwandfrei, die hell-goldene Lackierung schaut edel aus. Mal schauen, in welche Verstärker der noch passen würde.