Ein klanglich herausragendes Instrument aus massiven Hölzern zu einem mehr als interessanten Preis? Cort zeigt uns, wie’s gemacht wird: mit der Konzentration auf das Wesentliche. Und das sind nun mal ausgesuchte, massive Hölzer und eine gute Verarbeitung. Was man nicht braucht, sind dagegen aufwendige Verzierungen. Und auch auf eine Hochglanzlackoberfläche kann man eigentlich verzichten, wenn es nur um den Sound geht. Dass man dennoch nicht auf ein attraktives Äußeres verzichten muss, zeigt das transparent-schwarze Finish der Decke der Cort Core-OC SP.
Die Cort Core-OC besitzt einen Korpus in Orchestra-Größe, was ein sehr handliches Instrument ergibt. Die Decke besteht aus der bewährten Sitka-Fichte, Boden und Zargen aus Mahagoni. Dabei handelt es sich ungeachtet des günstigen Preises um massive Hölzer. Der Hals wurde ebenfalls aus Mahagoni gefertigt, Griffbrett und Steg bestehen aus Ovangkol, das eine großartige und attraktive Alternative zu Palisander darstellt. Der Lack ist offenporig, ist also wirklich nur hauchdünn aufgetragen. Zudem wurde die Decke transparent schwarz getönt. Auf aufwendiges Bindung, Verzierungen oder Schalllocheinlagen wurde verzichtet, nicht aber auf ein hochwertiges Tonabnehmersystem: Ein Sonitone Pickup von Fishman sorgt für die einwandfreie Übertragung des Sounds.
Massive Hölzer und keine Verzierungen? Das muss ein Instrument für Puristen sein, oder? Ganz so ist es zwar nicht, aber wenn ein Gitarrist mit begrenztem Budget im Spannungsfeld zwischen Optik oder Sound mehr auf der Soundseite landet, dann wird er sich für die Cort Core entscheiden. Dabei sieht sie so gar nicht nach einem abgespeckten Instrument aus; lediglich der Schwerpunkt liegt woanders. Abseits davon eignet sich diese Gitarre mit ihrem handlichen Korpus speziell für zierlichere Menschen oder aber Jugendliche. Und natürlich für jeden, der einen ausgewogenen, dynamischen Klang sucht.
Die südkoreanische Firma "Cort Musical Instruments" baut seit den frühen 1970er-Jahren Gitarren und hat sich seither zu einem der größten Gitarrenhersteller der Welt entwickelt. Während Cort in seinen Werken in Indonesien und China als sogenannter Erstausrüster auch preiswerte Instrumente für andere Hersteller mit Lizenz herstellt, hat sich die Firma seit den 1990er-Jahren vor allem der Eigenprodukten im Gitarren-, Bass- und Verstärkerbereich gewidmet. Dabei kam es gehäuft zur Zusammenarbeit mit vielen namhaften Künstlern, die teilweise eng in die Entwicklung der Produkte eingebunden waren: Larry Coryell, Matt Murphy, TM Stevens, Matthias Jabs, Gene Simmons, Jeff Berlin oder Frank Gambale, um nur einige von ihnen zu nennen. Unter dem Firmendach Cor-Tek produziert und exportiert der Hersteller nach eigenen Angaben pro Jahr über eine Million Gitarren und rund 300.000 Verstärker.
Mit ihrem ausgewogenen Sound ist die Cort für Fingerpicking und Struming gleichermaßen geeignet. Soli sind bis in die hohen Lagen (Cutaway sei Dank!) gut möglich. Was sie hingegen nicht kann, sind fette, bassbetonte Sounds, zumindest rein akustisch. Ganz anders sieht die Sache aus, wenn man sie über eine Verstärkeranlage schickt, wo man die Bässe bis zur Schmerzgrenze boosten kann. Abseits davon gibt die Cort mit ihrem günstigen Preis, dem Fokus auf den Klang und den handlichen Abmessungen eine wunderbare Immer-dabei-Gitarre für anspruchsvolle Gitarristen ab. Zu Hause wird sie dann vor dem Fernseher für die schnellen Riffs in den Werbepausen benutzt.