Ich sah ein Video, welches einen Vergleich zwischen der Hammond XK5 und der Crumar Mojo61 zeigte. Ich war überrascht über die Soundunterschiede und bestellte die Mojo , die XK5 habe ich bereits.
Out-of-the box: Tastatur ist gut, Gehäuse ist stabil - kein Plastik. Bedienelemente ok, nichts wackelt. Einschalten, die LEDs sind grell, erste Tastendrücke - wow. Ich konnte sofort die Orgelsounds der Helden meiner Jugend (Procol Harum, The Nice, Ekseption etc.) reproduzieren.
Tolle Leslie-Simulation, Keyclick vielleicht etwas zu leise, die Zerre ist ok. Bedienung ohne Display ist gewöhnungsbedürftig, z.T. mit mehrfachem Drücken bzw. länger Drücken, aber man kommt klar, auch ohne den klobigen CV-Drehschalter. Leider nur je 2 Presets für OM und UM.
Gut: die Tastenkontakte sprechen schon nach ganz geringem Weg an, ein Glissando geht daher wie von selbst. Und wie schön sie dabei röhrt. Der "Hammondsound" ist m.E. umwerfend, auch die C/V Einheit finde ich musikalisch gelungen..
Der Rest: Kirchenorgeln, Transistororgeln sind ok, Pianosounds auch gut zu gebrauchen, aber alles natürlich nicht in der Spitzenqualität der HighEnd Synthesizer.
Für den eingefleischten Hammond-Freak ist die Mojo nix. Rein optisch weit weg vom Vorbild. Zu fremd die Bedienung, nur ein Zugriegelsatz, nur 2+2 Presets, er sollte zur XK5 o.ä. greifen. Die macht auch mehr her, ganz ehrlich, Röhrenvorverstärker etc. und die Tastatur mit den leichtgängigen schwarzen Tasten ist einfach klasse.
Wer jedoch nie eine echte alte Hammond besaß (so wie ich) und nur in den Sound verknallt ist, sollte die Mojo unbedingt antesten. Und wer am Sound herumschrauben will, kann das wohl auch tun mittels eines PC o.ä. Habe ich aber noch nicht ausprobiert.
Insgesamt - nicht nur wegen des Preises - eine positive Überraschung und musikalische Empfehlung!
Ergänzung: Ich habe inzwischen den Mojo61 Editor ausprobiert unter Verwendung des mitgelieferten Wifi-USB-Dongles. Alles funktionierte ganz easy und wie beschrieben. Der Editor ist sehr übersichtlich und selbsterklärend. Man kann unglaublich viele Parameter einstellen (virtuelle Schieberegler) und hört die Änderungen sofort. Die damit möglichen Klangveränderungen reichen von subtil bis dramatisch. Unter anderem eine Vielzahl von virtuellen Tonewheel-Generatoren aus unterschiedlichen Baureihen und Baujahren. Echt toll gemacht!
Damit sehe ich die Mojo61 noch interessanter und gerade die E-Pianosounds eine Klasse besser als beim ersten Antesten.