Seit über 30 Jahren verwende ich die D’Addario Pro Steels nun auf allen meinen Bässen, und zwar für völlig unterschiedliche Stilrichtungen. Ich habe in dieser Zeit auch etliche andere Fabrikate getestet, weil mich der doch etwas gehobene Preis ein wenig gestört hatte. Jedoch bin ich immer wieder - mehr oder weniger "reumütig" - zu diesen Saiten zurückgekehrt.
Wenn diese "Drähte" ganz frisch aufgezogen sind, empfinde ich sie persönlich schon fast als ein wenig zu metallisch. Dieser Eindruck schwindet jedoch nach 2-3 Proben, und dann stellen sie für mich die perfekte Balance aus Brillanz, Obertönen und einem immer "knurrigen", präzisen Bassfundament dar.
Das Interessante hierbei ist: Diesen Sound behalten sie dann tatsächlich, auch bei deutlicher Beanspruchung nach etlichen Gigs und Proben, ca. ein halbes Jahr lang bei! Danach sind sie dann allerdings genau so "durch" wie Saiten eines jeden anderen Fabrikats. In der Regel äußert sich das am auffälligsten bei der jeweils tiefsten Saite, die dann einfach nicht mehr sauber schwingt. Trotz allem finde ich die Standzeit, gerade im Vergleich zu anderen von mir getesteten Varianten, als durchaus beachtlich - was mich auch immer wieder dazu bewogen hat, den zunächst etwas höher erscheinenden Anschaffungspreis in Kauf zu nehmen.
Nachdem ich über Jahrzehnte nie Probleme mit diesen Saiten hatte, war der letzte von mir bestellte Satz leider ganz offensichtlich ein "Montagsmodell" - frisch aufgezogen und sehr wenig bespielt (...Corona - was soll ich noch sagen...), entwickelte auf meinem 4-Saiter die E-Saite plötzlich ein merkwürdiges Schnarren (ganz klar nicht der Bass). Hier schienen sich tatsächlich Wicklungen gelockert zu haben!
Ein um so größeres Lob an Thomann für ihre fast schon sprichwörtliche Kulanz bei Problemen mit einem dort erworbenen Produkt: Ich bekam sofort und ohne Rücksende-Zwang einen neuen, identischen Satz zugeschickt und bin jetzt wieder vollkommen glücklich mit meinen D’Addarios! ;-)