Vor über 10 Jahren hatte ich ein Longhorn-Reissue, von dem ich mich leider trennen musste.Irgendwann sollte dann aber wieder ein Longhorn her.Gebrauchte gab es kaum. Jetzt endlich gibt es sie wieder. Eine Wahl hatte ich also nicht wirklich... Man liebt den Sound oder wendet sich gleich kopfschüttelnd ab.Verarbeitung und Material waren bei den Original-Danelectros eher was für tolerante Naturen.
Natürlich ist der Bottom Sound auch bei diesem Shortscale nicht so satt und präzise wie bei einem Longscale ,aber ein guter Amp liefert den nötigen Druck. Der Sound dieses Basses ist m.E. einzigartig.Knurrige Bässe+Mitten, die insb.mit Röhrenamp dazu verleiten, dem Leadgitarristen Paroli zu bieten.Beide Pickups zusammen liefern knackigen Twang, der sogar zum Slappen taugt ( dazu klingt ein Transistoramp brillanter). Youtube- Soundbeispiele sind ok, aber ,besser aber die ganz alten Golden Earring Alben anhören, insb. "Eight Miles High (mit Bass-Solo)" oder "Seven Tears".
Das neue Reissue ist teurer als das vorherige. Verbesserungen? Die Metall-Gurtpins statt der damaligen Plastikknöpfe wären ein Plus, wenn das Holz nicht so weich wäre- die Schrauben drehen schnell durch.Die Mechaniken sind leichter bedienbar und stimmstabiler als die alten. Die Pickups sind ETWAS lauter.Das war's auch schon.Die Potiknöpfe sind nicht nur häßlicher, sondern auch fummeliger bedienbar als die des Vorgängers. Schliff und Lackierung sind dünn und stellenweise lieblos erfolgt, vor allem sichtbar, wenn man das Plastik"binding" entfernt.Das Griffbrett zeigt noch in voller Länge leichte Schleifspuren unterhalb der E-Saite. Da war das Vorgängermodell sorgfältiger verarbeitet! Wenn man sich die Qualitätsentwicklung gerade bei LowBudget-Instrumenten ansieht, erwartet man heute bei diseem Preis eine sauberere Verarbeitung.
Aber wie gesagt: MUST HAVE! Diesen Longhorn gebe ich nicht wieder raus!