Ich hab jetzt keine Marktanteil-Statistik vor mir liegen, aber ich denke man kann einigermaßen realistisch sagen, dass Ernie Ball und D'Addario der "Standard" sind und soundmäßig einen gewissen (gemeinsamen, da sehr ähnlichen) Referenzpunkt darstellen. Die Blue Steel habe ich mir gekauft, weil ich irgendwo gelesen hatte, dass sie etwas schlanker im Bass sind. Mir kommt das entgegen, da ich die betroffene Gitarre auf C# stimme (zt tiefer), zt viel Distortion benutze und im Moment relativ straight ohne booster in den Amp gehe. Dabei kommt ua ein Orange TH30 zum Einsatz, der die Bässe relativ wenig beschneidet und daher bei viel gain auch schon mal bisschen "wollig" werden kann.
Als letztes und daher aktuellen direkten Vergleich hatte ich D'Addario EXL 148 drauf.
Was fällt auf?-
-Das Aufziehen war schonmal problemlos. Keine gerissene Saite, auch nirgends das Gefühl, dass das Material an die Grenze kommt.
-G/3th ist umsponnen; ist Geschmackssache, aber bei den EXL 148 (auf C#) war diese Saite schon recht labberig, was meinem eher groben Anschlag nicht entgegen kam. Hier also nun deutlich tighteres Grundfeel und auch deutlich mehr Output auf den 3 dünnsten Saiten
-Tension untenrum ist gefühlt nicht geringer als bei den EXL 148...sehr gut!
-Insgesamt klingen die Saiten kräftiger, mittiger. Also wie man es betrachten möchte, entweder weniger scooped als Ernie Ball/D'Addario oder eben mit schlankeren Bässen (und dementsprechend prominenterer midrange)...Ok, soweit war ja auch das Kalkül...
-Was mich aber überrascht hat war, dass auch die Höhen weniger scharf sind. Alle meine Gitarren sind modifiziert, alle Volume-und Tonpotis kommen bei mir immer gleich als erstes einfach raus. Dadurch bringen meine Pickups viel Resonanz-Peak, = viel Biss, aber manchmal eben auch bisschen zu unkontrolierte Schärfe in den Höhen. Die Blue Steel sind hier einfach ein bisschen smoother, was im konkreten Anwendungsfall (Ibanez RG, Linde/Ahorn/Ahorn) im Moment echt gut zu passen scheint.
-Look/Feel/Rauhigkeit etc sind absolut nice.
Ich lasse meine Saiten eigentlich so lange drauf wie es geht, ich wechsele definitiv nicht, wenn die erste Brillianz vergeht. Mit Geld hat das nichts zu tun, mir ist es lieber, dass sich ein Sound einstellt, der auch konsistent so bleibt. Glücklicherweise gibt mir absolute mega Brillianz auch keinen Mehrwert, also ist das für mich ne gangbare Strategie. Heißt also, mal gucken wie sich die Saiten jetzt noch so einspielen, aber irgendwie sagt mir mein Bauchgefühl, dass sie gar nicht sooo viel Brillianz verlieren können (wo nichts ist.... ;)) we'll see.
Also.. empfohlen für:
-Spieler auf der Suche nach mehr Mitten, guter Tension bei low tunings
NICHT empfohlen für:
-Spieler die schon mit der Saite einen breiten vielleicht sogar scooped sound mit vielen Bässen und Höhen wollen