Vorweg muss ich sagen, dass ich durch „Neugier“ auf diese Saitenstärke gekommen bin; wegen der sehr interessanten Erfahrung mit 11er und 12er Saitensätzen (allerdings flatwound) auf meinen diversen Archtops, die sich hervorragend spielen lassen – wenn man mal von den im Jazz sowieso unsinnigen Bendings absieht – wollte ich dieses Spielgefühl auch auf meinen Solidbodies ausprobieren.
So habe ich mir drei Sätze 10,5-48 von drei diversen Herstellern kommen lassen. Gerade weil es für die Mega Slinkies noch keine Bewertung gibt, habe ich diese zuerst aufgezogen. Es ist schon erstaunlich, wie doch unerwartet fühlbar die Steigerung der Dicke von gerade mal 0,027mm (bei der E- und B-Saite) gegenüber einem 10er Satz ist. Etwas Bedenken hatte ich wegen der um einige kg höheren Tension, aber der stabile Hals meiner LP Goldtop hat dies weggesteckt, ohne dass ich den Halsstab verstellen musste.
Das „neue“ Spielgefühl ist ausgesprochen erfreulich, denn es gibt im Vergleich zu 10er-Sätzen wenig „Umgewöhnung“; auch die Bendings sind mühelos, dafür aber wesentlich fokussierter zu vollziehen. Der Output ist erwartungsgemäß fetter und druckvoller. Nun greife ich also wieder häufiger zu meinen Solidbodies, die mittlerweile alle mit Mega Slinkies bestückt sind.
Fazit: ausprobieren, weil man gitarrentechnisch so „Nägel mit Köpfen“ macht. Außerdem ist die Amplitude bei dickeren Saiten geringer und man kann die Saitenlage etwas flacher (low action) einstellen, sehr schön. Das Preis-Leistungsverhältnis ist bei der Mega Slinky sehr gut und dazu sind die Saiten noch ordentlich, d.h. jede einzeln(!), eingepackt.
Nachtrag:
Noch ein positives Merkmal: nach über einer Woche musste ich gar nicht nachstimmen!
Die Saiten sind aufgrund ihrer kräftigeren Dimension ungemein stimmstabil.