DiMarzio DP240 Nickel

Ich habe in meiner Thinline Telecaster die DiMarzio Twang King PUs verbaut, sowohl für Bridge als auch für die Halsposition. Die klingen zwar hervorragend, aber allgemein war mir der Neckpickup immer etwas zu "dünn". Deshalb habe ich diesen jetzt durch den Mini-Humbucker ersetzt. Habe dann bekommen was ich gehofft habe - einen perfekten Neckpickup für eine Telecaster. Da der DP240 auch noch 4 Adern hat, hat man durch die Möglichkeit des Coilsplitting auch noch einen zusätzlichen Singlecoil-Sound.
Im Übrigen passt der DP240 wirklich hervorragend zum DP173 Twang King, den ich auch noch wirklich empfehlen kann. In Kombination holen die aus einer Tele alles raus ;-)

Der Pick-Up war für ein Tele-Projekt in der Hals-Position gedacht und wurde dort auch ausgiebig ausprobiert.

Beim Einbau musste lediglich auf die Befestigungsschrauben geachtet werden, die länger waren als die Aussparung für den Hals-Pick-Up tief war. Da der Tonabnehmer selbst keine abgewinkelten "Ohren" für die Befestigungsschrauben (wie etwa bei Gibson) hat, hat das keine Auswirkungen auf den Einbau, wenn man einfach kürzere Schrauben nimmt. Ansonsten ist der Tonabnehmer bestens verarbeitet.

Ich habe ihn sowohl mit zwei 500kOhm als auch einer 500/250kOhm Kombination bzgl. der Potis getestet. Beides geht hervorragend, heller ist er natürlich mit den 500ern. Mit beiden Kombinationen klang der Tonabnehmer aber sehr klar, kein Matschen oder dergleichen. Der Pick-Up liegt hinsichtlich des Outputs tatsächlich zwischen Single-Coil und traditionellem Humbucker. Er macht also gerade im Gain-Bereich gut Druck. Die Dynamik ist auch da: gerade im Grenzbereich zum Overdrive/Break-Up lässt er sich sehr gut kontrollieren, egal ob durch Anschlag oder Regulierung der Lautstärke. Im Bass-Bereich ist er wohl das, was man gemeinhin mit "tight" beschreibt: er wird einfach nicht matschig sondern gibt auch bei aufgedrehtem Bass-Regler am Amp ein differenziertes Klangbild.

Insgesamt konnte ich nichts negatives an dem Pick-Up feststellen. Im direkten Vergleich zu einem älteren Symour Duncan Mini-Humbucker hat der DP240 klar gewonnen - er ist klarer, druckvoller und artikulierter.

Ich habe den Pickup in mehreren Gitarren (zumeist Teles) an der Halsposition ausprobiert und war jedesmal begeistert. Biss in den Höhen, aber nicht aufdringlich, genug Mitten zum Singen, und keinerlei Mulm in den Bässen. Gerade letzteres war mir wichtig, denn die meisten PAF-Typen sind mir in der Halsposition zu matschig im Bass.
Der Pickup kommt mit einem 4-adrigen Anschlusskabel, aber ich habe ihn nur in der Normalverschaltung (Spulen in Reihe) verwendet - er ist für mich so schon klar genug, so dass ich keinen Drang zum Splitten oder Parallelbetrieb verspürt habe. Er ist laut genug, um mit z.B. einem Seymour Duncan Custom 5 in der Stegposition mitzuhalten, passt aber auch gut z.B. zum Di Marzio Chopper T. Klare Kaufempfehlung für alle, die den Mulm in der Halsposition loswerden wollen.

Dieser Pickup ist ein Spitzenprodukt und zum professionellen Einsatz voll geeignet.
Gutes Equipment hat seinen Preis und das hat sicher auch gute Gründe.
Der DP 240 ist dabei noch recht günstig im Vergleich zu anderen namhaften Kollegen.
Seit Jahren spiele ich einen Seymour Duncan, und dachte immer, dass mehr aus einem Mini nicht herauszuholen geht. Doch der DiMarzio ist doch etwas funkelnder in den Obertönen und vor allem sehr viel klarer in den Bässen!!!
Kein Stück schlammig oder mumpfig, daher bleibt er in meinem Instrument verbaut und der Seymour Duncan fliegt raus....obwohl er gut 50 Euro mehr kostet, er hat klar verloren.
Dieses unerwartet ausgegangene Experiment hat sich gelohnt.
In Sachen Anschlagdynamik und Feinzeichnung sind beide gleich gut.
Doch der Di Marzio kann zusätzlich noch gesplittet werden, für mich aber uninteressant, da ich die Möglichkeiten von meinem Instrument her nicht habe.
Von mir absolute Empfehlung und natürlich auch wieder volle Punkte für Thomann für Service und schnellen Versand...