Ich habe mehrere Archtops aus den 50-ern restauriert. In einigen sehr guten und professionellen Pickup Vergleichsvideos hat mir dieser Tonabnehmer immer am besten gefallen. Er ist nicht so simpel gestrickt, wie er ausschaut. Die tiefen und hohen 3 Saiten haben getrennte Wicklungen und auch die Magnetstärken sind verschieden.
Er klingt sehr klar und ist im Vergleich zur Variante 1100 (die technisch anders gebaut ist) etwas stärker "mikrofonisch". Was schlimm klingt, ist ein Vorteil: "mikrofonisch bedeutet, dass er eben auch den akustischen Sound einer massiven Decke mit einfängt und deshalb sehr natürlich klingt. Klar, man kann ihn nicht beliebig laut spielen (mit einer Archtop eh nicht) und man sollte den Verzerrer lieber auslassen. Aber Bill Haley hatte so einen an seiner schwarzen Gibson und leise war der wohl sicher nicht.
Auf einer kleinen Session hatte der Spieler einer über 3k teuren Western eines der renommierten Hersteller Probleme elektrisch prominent rüberzukommen. Ich hatte den De Armond auf einer Klira Red King und der Sound war kräftig, klar, transparent und satt (und besser ;-) [fand ich].
Was mir nicht so gefällt, ist das asymetrische Chromgehäuse. Den Metallbügel, den es aufnehmen soll, habe ich weggelassen. An der Klira habe ich unter das frei schwebende Halsende breiten Klett angebracht. Aus einem Stück alter Schallplatte (was man mit Hitze leicht formen kann) habe ich eine Art Balkon gebaut, mit Gegenklett unter dem Hals befestigt und auf den Überstand den Pickup geklettet. Das ist dezent und ich musste kein Schraubloch in die Seite des dünnen Halsendes bohren.
German Vintage Guitar, die jetzt nach 30 Jahren Restauration alter Vintage Gitarren aufgehört haben, sind übrigens der Meinung, dass dieser Pickup für Vintage Archtops der beste sei. Und die haben hunderte Instrumente fit gemacht.