Voller Freude habe ich das Bass9 ausgepackt und meine Baritone Gitarre angeschlossen. Die vielen Demovideos haben mich dazu veranlasst, hohe Erwartungen an das Pedal zu hegen.
Leider hat sich bereits nach wenigen Spielminuten ein Gefühl der Ernüchterung eingestellt. In manchen Einstellungen hat das Bass9 unschön verzerrte Klänge produziert. Betroffen waren überwiegend die tiefsten Töne meiner Baritone, die das Pedal scheinbar gar nicht ordentlich verarbeiten konnte. Aber auch in den etwas höheren Lagen hat sich immer wieder ein unschönes Britzeln und Verzerren eingeschlichen, unabhängig vom Tonabnehmer und sogar bei zurückgedrehter Lautstärke.
Die Split Bass Einstellung, wegen der ich das Bass9 überhaupt haben wollte, war am unbrauchbarsten. Es sind immer wieder Verzerrungen und Obertöne aufgetreten, die einfach keine Spielfreude aufkommen lassen wollten.
Doch das Schlimmste am Bass9 ist die Tatsache, dass es nicht möglich ist, das Wet-Signal völlig zu unterbrechen, wenn sich der Bodentreter im Bypass-Modus befindet. Ist das Bass9 aktiv, schickt es das trockene Gitarrensignal zum Dry-Ausgang und den simulierten Bass zum Weg-Ausgang. Ist das Pedal inaktiv, geben beide Ausgänge das unbearbeitete Signal aus. Wenn es wenigstens die Option (Kippschalter) gäbe, den Wet-Ausgang bei Bedarf zu muten.
Fazit: Bereits nach 30 Minuten des Testens habe ich einen Retourschein beantragt und das Bass9 zurück in die Schachtel gelegt. Ich bleibe wohl doch lieber beim Boss GP-10 mit GK3, um mit der Gitarre einen authentischen Bass zu simulieren.