Dieses Review dürfte besonders für Rhodes-Spieler interessant sein.
Ich habe mir das Pedal gekauft, weil ich mit ihm diesen typischen Stereo-Tremolo-Effekt erzielen wollte, für den das Fender Rhodes Suitcase-Piano so berühmt ist. Ich setze es mit dem Rhodes Stage-Piano ein - also mit der passiven, Preamp-losen Variante.
Als das Pedal bei mir eintraf, war ich erst mal gespannt, ob es wirklich so schlimm rauscht, wie manche behaupten. Ein gewisses Rauschen höre ich schon, aber für meinen Geschmack halten sich die Nebengeräusche im absolut vertretbaren Rahmen - und ich bin in dieser Hinsicht eher pingelig.
Das Pedal hat zwei wählbare Modulationswellenformen: eine Sägezahnschwingung (für eher weichere Links-Rechts-Modulationen, die vom Charakter her eher an das Tremolo der frühen Rhodes Suitcase-Preamps erinnern) und eine härtere Rechteck-Welle (klanglich eher mit den späteren Suitcase-Preamps vergleichbar). Ich habe zunächst die Dreieck-Schwingung mit dem Depth-Regler auf 13 Uhr und dem Rate-Knopf auf 9 Uhr ausprobiert, und was da aus den Boxen kam, klang schon sehr nach Rhodes-Tremolo.
Allerdings hat mein Pedal das Problem, das bei eingeschaltetem Effekt die Lautstärke spürbar nachlässt. Wenn ich die Depth weiter herunterregle, gleicht sich die Lautstärke zwar wieder ans unbearbeitete Signal an, aber dafür wird der Effekt zu schwach.
Ich habe das Problem umgangen, indem ich nicht die weiche Dreiecks-, sondern die härtere Rechteckschwingung gewählt und die Depth nicht ganz so hoch wie zuvor eingestellt habe. Dadurch wird das Schroffe der Rechteckmodulation etwas abgemildert, und die Lautstärkeunterschiede zwischen aktiviertem und deaktiviertem Effekt verschwinden ebenfalls.
Außerdem habe ich festgestellt, dass das Signal nur dann gleichmäßig zwischen den Speakern hin- und herpendelt, wenn der mittlere Symmetrieregler nicht auf 12 Uhr (wie man vermuten könnte), sondern eher auf 10 bis 11 Uhr steht.
Zusammengefasst: Wenn man auf der Suche nach "dem" Stereotremolo fürs Rhodes ist, könnte die Suche mit dem Stereo Pulsar ein gutes Ende nehmen - auch wenn der "Sweet Spot" nicht allzu groß ausfällt und man etwas suchen muss, bis die exakte Knopfposition gefunden ist.
Die Features des Pedals gehen über das übliche Stereo Tremolo noch hinaus und erlauben teils recht gewagte Klangexperimente. Allerdings ist das Pedal bei mir ein One Trick Pony, das wirklich nur diesen einen Stereo-Tremolo-Sound macht und sonst nichts. Aber den macht es wirklich gut - ohne störende Nebengeräusche und verpackt in ein robustes Metallgehäuse. Für Rhodes-Spieler also eine klare Empfehlung.
Ach so: Alternativen zum Stereo Pulsar gibt's leider nicht allzuviele. Ich habe Erfahrungen mit dem Strymon Mobius gemacht (sehr gut, aber sehr teuer, sehr groß und sehr pingelig, was das passende Netzteil angeht) und dem Dunlop TS-1 (sehr gut und flexibel, wird leider nicht mehr verkauft und ist recht klobig). Der Stereo Pulsar ist im Vergleich zu diesen beiden eine vernünftige Wahl.