Es gibt wenige Bässe, die Kultstatus besitzen, aber der Thunderbird ist ganz sicher einer von ihnen. Sein cooler Look lehnt sich an die amerikanischen Straßenkreuzer der 60er Jahre an und hebt sich so erfrischend vom Einerlei der üblichen klassischen Designs ab. Epiphone ist die Tochterfirma von Gibson und bietet mit dem Thunderbird IV eine preiswerte Alternative zum großen Vorbild an. Die Zutaten, welche einen echten Thunderbird ausmachen, finden sich aber natürlich auch hier. Mit seiner Auswahl an Hölzern und den zwei Humbuckern als Tonabnehmer bietet er einen eigenständigen Sound, der gerne liebevoll als „röhrig“ oder „fauchend“ bezeichnet wird. Dies und das auffällige Design machen ihn zu einem perfekten Bass für Rock, Bluesrock oder auch härtere Genres wie sämtliche Spielarten von Heavy Metal.
Die Wahl für das Korpusholz des Thunderbird fällt seit jeher auf Mahagoni, welches sich mit seinen prägnanten Mitten bestens für einen Rockbass eignet. Das klassische Vintage Sunburst Finish lässt dabei noch schön die Maserung des Bodys erkennen. Der geschraubte Ahornhals mit der abgewinkelten Kopfplatte trägt ein Lorbeergriffbrett mit 20 Bünden. Zwei Humbucker und eine passive Elektronik (Volume, Volume, Tone) liefern dem Spieler bzw. der Spielerin alles, was ein Rockbass haben muss, und in Kombination mit dem Mahagonikorpus bedeutet dies mächtige und drückende Sounds. Ebenfalls typisch für einen Thunderbird ist die schwarze Hardware und das weiße Schlagbrett inklusive dem Donnervogel.
Natürlich ist der Epiphone Thunderbird IV dank seines Looks, seiner Features und seines Sounds ein idealer Bass für alle Rock- und Heavybassisten. In diesem Bereich erfüllt er spielerisch sämtliche Kriterien, aber er ist noch viel mehr. Ein Thunderbird ist ein Instrument für Individualisten, die sich von der Masse abheben und ein Statement abgeben wollen. Auf jeder Bühne ist er sofort ein Hingucker, da er sich komplett von den üblichen klassischen Designs unterscheidet, die dazu noch haufenweise kopiert werden. Mit einem Thunderbird um den Hals ist man auf einen Schlag cool und das können wirklich nicht viele Bässe.
Man kennt Epiphone heute ausschließlich als den asiatischen Budget-Ableger von Gibson. Dabei waren beide Firmen einst unabhängig, ebenbürtig und zudem erbitterte Rivalen. Die Wurzeln von Epiphone reichen zurück bis in die 1870er Jahre und zu Anastasios Stathopoulo, einem Instrumentenbauer griechischer Herkunft, der zusammen mit seinem Sohn Epaminondas (kurz „Epi“) 1903 nach Amerika auswandert. Der ändert nach der Übernahme des Familienbetriebs 1928 den Namen in „Epiphone Banjo Company“. In diesem Jahr beginnt Epiphone, auch Gitarren herzustellen. Diese sollen schnell zur Stütze des Umsatzes werden. 1957 wird Epiphone von der Firma C.M.I., zu der auch Gibson gehört, aufgekauft, aber bis 1970 als eigenständige Marke weitergeführt, bevor die Herstellung nach Asien ausgelagert wird. Bekannte Modelle von Epiphone sind beispielsweise die Casino, die von den Beatles gespielt wird, sowie die Sheraton, die das Instrument der Wahl von John Lee Hooker ist.
Spielt man in einer Rock- oder Heavyband und möchte auch gehört werden, braucht man auf jeden Fall einen Bass, der sich im Mix durchsetzt und sich gegen die Wand aus Gitarren und Schlagzeug behaupten kann, ohne dass man dafür Equalizer und Kompressoren bemühen muss. Dafür braucht es einen druckvollen Sound mit ausgeprägten Mitten, und genau dafür steht der Epiphone Thunderbird. Dieser Sound macht ihn auch gleichzeitig zu einem perfekten Partner für Röhrenamps und/oder Pedale wie Overdrive oder Distortion, also alles, was gerne verzerrt. Alle drei harmonieren nämlich hervorragend mit Bässen, die ordentlich Output und Druck liefern.