Ernie Ball 2837 Slinky Baritone

Die Saiten haben ich für meinen ersten Gehversuche mit einem Harley Benton Shortscale Preci, gekauft den ich als Bass VI umgebaut habe. Der Bass besitzt eine Strat-Brücke und Bassmechaniken 4+2; die Saiten sind daher trotz ihrer relativ geringen Länge verwendbar. Ich frage mich allerdings trotzdem, welche Instrumente man bei Ernie Ball im Sinn hatte: auf Baritongitarren mit der Mensur, für die sie offiziell ausgelegt sind, kann es eng werden, wenn alle Mechaniken in einer Reihe stehen. M.E. sollte der Hersteller da etwas mehr Reserven vorsehen. Daher ein leichter Abzug bei der Verarbeitung.

Von der Balance her fällt die hohe E-Saite eine Idee ab, jedenfalls auf meinem Instrument. Für meinen Geschmack dürften die Saiten auch noch ein wenig dicker sein - die Saitenspannung ist doch recht gering. Trotzdem klingen sie sehr brauchbar, sie haben einen warmen, singenden Ton und ein nahezu unendliches Sustain. Wegen der geringen Saitenspannung gibts auch beim Sound einen kleinen Abzug - aber selbstverständlich sind die Saiten in Ordnung und ihr Geld wert!

Ob ich sie nochmal kaufen würde? Grundsätzlich auf jeden Fall ja - sie passen ja zum Instrument, und das Preis/Leistungverhältnis ist gut. Aber vorher sehe ich mich nach Alternativen um, vielleicht Flatwounds.

Vorab: Vielleicht mache ich was falsch, aber auf meinem Squier VI passen die Saiten perfekt. Ich hab genug Windungen auf den Mechaniken und alles fühlt sich gut an. Den Hinweis in der Produktbeschreibung sollte Thomann noch mal überarbeiten. Vielleicht hat Ernie Ball die Saiten auch verlängert?!

Ich hab neue Saiten für den Bass VI gesucht, die etwas moderner sind. Nach den Stainless Steel Roundwounds und auch den Deep Talkin Flats von LaBella (super, aber SEHR vintage) habe ich überall gesucht. Die Saiten von Fender und Dadarrio haben immer das Problem der zu dünnen E-Saite. Die ist hier mit 90 echt gut dimensioniert.

Der Klang ist deutlich näher an einer Gitarre und macht das Instrument deutlich vielseitiger, flexibler und spannender, als "Daywalker" zwischen E-Gitarre und E-Bass. Ich kann auf den tiefen Saiten mit tiefem, satten Ton und mit Hals-PU und Tone-Poti zu auch sehr bassig arbeiten. In höheren Lagen stößt man dann schnell in Gitarren-Lagen und die Saiten klingen fast schon klassisch fenderig (Richtung Jaguar/Jazzmaster).

Alle Fender/Squier VI-Besitzer sollten die Saiten mal testen. Auch da der Preis mehr als fair ist!

Der Ibanez SRC6 hat aufgrund seiner Tight-End-Brücke einen deutlich kürzeren Abstand zwischen Brücke und Tuner als andere Bass-VI-Klone, die stärker dem ursprünglichen Design verpflichtet sind (z.b. Squier). Dadurch eignet er sich für den Einsatz der Ernie-Ball-Bariton-Saiten.
Zwar punkten die oft empfohlenen La-Bella-Saiten für den VIer beim Sound und bei der Saitenspannung, bringen aber einige Nachteile mit sich: so ist die tiefe E-Saite kaum durch den Korpus zu fädeln, und der voll umwickelte Abschnitt der Saite ist so lang, dass man kein "tapered end" mehr auf dem Tuner hat. Außerdem werden die Saitenzwischenräume sehr eng, so dass Fingerstyle einfach keinen Spaß mehr macht.
Die D'Addarios für den Bass VI wiederum sind m.E. falsch ausbalanciert: hohe E-Saite zu straff, tiefe E-Saite zu locker. Die Ernie Balls schaffen hier den Spagat, sind sehr gut spielbar, lassen sich gut aufziehen / wechseln und klingen auch noch gut (wenngleich nicht ganz so "bassig" wie die La-Bellas.)

ACHTUNG! Die Saiten sind für einen Fender/Squier VI zu kurz!
...das sollte man vorher wissen

Auf der Suche nach Bariton-Saiten für meinen Bass Six (Squier VI) griff ich ohne länger nachzudenken zu meiner "Hausmarke". Mensur: 29 5/8" schreckte mich insofern nicht ab, als ich auf eine gewisse Toleranz zählte.... der Fender VI hat 30".

Naja, selber schuld! Die Saiten sind zu kurz, zumindest die zwei höchsten. 30?-Mensur, Fender-Kopfplatte mit 6-in-line Mechaniken und Jazzmaster-Vibrato: diese lange Strecke gilt es erst einmal zu überwinden. Die Ernies schaffen es nicht. Jetzt sind sie ausgepackt und liegen rum....

Schade.

Die drei Sterne beim Sound gibt's, weil ich eine Angabe bei der Bewertung machen mußte. Anhören konnte ich sie mir leider aufgrund oben geschilderten Sachverhalts nicht, aber prinzipiell mag ich Ernie-Ball Gitarren-Saiten, und ich gehe davon aus, daß auch dieser Satz die Qualitäten der restlichen Produkte mit sich bringt.

Ich habe mir vor Monaten hier eine RGA8 von Ibandez bestellt. Leider sind die Werksaiten mehr als viel zu dünn und ich wollte sie dennoch so stimmen wie vorgesehen, also ein F-Tuning. Da die Mensur der Gitarre nur 27" beträgt, war es echt nicht einfach, passende Saiten dafür zu finden,bis jetzt! Die 90er ist oben verjüngt und passt super durch die Mechanik, außerdem ist die letzte Umwicklung am oberen Ende etwas gepresst (so sieht es zumindest aus) und passt damit noch super auf den Knochensattel. Vom Spielgefühl bin ich bei dieser Stärke echt begeistert! Mit dem Klang der Saiten bin ich auch zufrieden.

Ich habe für diese Gitarre meine Saiten gefunden.

Kurzer Nachtrag zu der Bewertung des Kollegen, der schrieb, dass zumindest die hohen Saiten nicht auf einen VI Bass passen.

Ich dachte deswegen, man könnte evtl einen 'Custom' Satz zusammenstellen aus der tiefen A und E Saite dieser Slinky Baritones und den 4 hohen Saiten eines D'Addario EXL156 Satzes. Nun das geht auch nicht, da die beiden tiefen Ernie Ball zwar theoretisch lang genug sind, aber zumindest bei der E-Saite beginnt die Verdünnung der Saite schon im spielbaren Bereich im 2ten Bund.

Es passen also auch die tiefen Saiten dieses Satzes nicht auf einen Bass VI. Die D'Addario EXL156 bleiben hierzulande wohl die beste Wahl für einen Bass VI.

Aber das kann man diesen Saiten nicht wirklich anlasten, deshalb trotzdem fünf Sterne.